Bei Risikolebensversicherungen gilt als Grundsatz: Die Versicherungssumme sollte hoch genug sein. Schließlich will man mit der Police im Todesfall seine Angehörigen finanziell absichern. Als Faustregel empfiehlt die Stiftung Warentest, das Bruttoeinkommen pro Jahr mit dem Drei- bis Fünffachen zu multiplizieren. Wer ein Darlehen laufen hat, sollte dies zusätzlich oben drauf rechnen. Verdient ein Hauptverdiener also zum Beispiel pro Jahr 50 000 Euro, so sollte die Versicherungssumme bei 250 000 Euro liegen.
Die Reaktion der Rechtsschutzversicherung ließ nicht lange auf sich warten. Nachdem sie für einen Privatkunden zwei Schadensfälle mit hohen Gerichts- und noch höheren Anwaltskosten zu regulieren hatte, zog sie die Reißleine. Die Versicherung schickte dem Kunden per Post die Kündigung des Vertrags. Der fiel aus allen Wolken. Fakt aber ist: Nicht nur der Kunde, auch der Versicherer darf kündigen. Es gibt zum einen die ordentliche Kündigung. Sie kann sowohl vom Versicherer als auch vom Versicherungsnehmer zum Ablauf der Vertragsdauer ausgesprochen werden.
Neukunden klassischer Lebensversicherungen können im kommenden Jahr auf einen unveränderten Garantiezins von 0,9 Prozent hoffen. Die einflussreiche Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) empfahl, den erst zum Jahresanfang gesenkten Zins für Neuverträge des Altersvorsorge-Klassikers 2018 nicht weiter zu verringern, wie die Vertretung der Versicherungsmathematiker der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mitteilte. Die endgültige Entscheidung trifft das Bundesfinanzministerium auf Grundlage der DAV-Berechnungen und Empfehlungen der Finanzaufsicht Bafin.
Tausende Verbraucher haben seit Jahresbeginn Post von ihrem Lebensversicherer bekommen. Doch viele lässt die sogenannte Standmitteilung, die Aufschluss über den Wert der Lebensversicherung gibt, ratlos. Selbst Branchenprofis kritisieren, die Schreiben seien oft unübersichtlich, schwer lesbar und unvollständig. Verbraucherschützer fordern, standardisierte verbindliche Regeln für den jährlichen Kontoauszug.
Ob im Sportverein, in der Flüchtlingshilfe oder der Tierbetreuung: Wer sich ehrenamtlich engagiert, sollte seinen Versicherungsschutz prüfen. Denn im Eifer eines Einsatzes können Helfer sich oder andere verletzen sowie Gegenstände beschädigen. Zwar greift die gesetzliche Unfallversicherung im Ehrenamt. Doch um möglichen Lücken im Schutz vorzubeugen, sollten Ehrenamtliche auch privat vorsorgen, rät die Geld und Verbraucher Interessenvereinigung (GVI).
Bei der Kfz-Kasko-Versicherung sollten Autofahrer darauf achten, dass der Versicherer auch bei grober Fahrlässigkeit zahlt. Der Versicherungsschutz gilt dann auch bei schwerem Fehlverhalten des Versicherten. Eine entsprechende Klausel sollte im Vertrag nicht fehlen, rät die Stiftung Warentest in Berlin. Sie lautet etwa: «Wir verzichten auf den Einwand der grob fahrlässigen Herbeiführung eines Schadens». Denn sonst kann der Versicherer die Leistungen kürzen oder kommt unter Umständen für Schäden gar nicht auf, wenn der Versicherte besonders unachtsam war.
Berufsunfähigkeit ist ein Schicksal, das viele Menschen trifft. «Statistisch gesehen wird derzeit jeder vierte Arbeitnehmer vor dem Erreichen des Rentenalters berufsunfähig», erklärt Simon Frost vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Das Problem: Die staatliche Unterstützung fällt in einem solchen Fall eher gering aus. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung Bund bezogen 2015 knapp 1,8 Millionen Menschen eine Erwerbsminderungsrente. Im Durchschnitt bekamen sie 731 Euro im Monat.
Verbraucherschützer haben die Neue Leben Lebensversicherungs AG wegen ihres Umgangs mit hochverzinsten Altverträgen abgemahnt. «Wir befürchten, dass das Beispiel Schule machen könnte», sagte Finanzmarktwächterin Sandra Klug. Auch andere Renten- und Lebensversicherer könnten wegen der Zinsflaute versuchen, Kunden dazu zu bewegen, lukrative Altverträge vorzeitig zu beenden. «Wir haben das Schreiben der Verbraucherzentrale Bundesverband zur Kenntnis genommen und prüfen es derzeit», erklärte die Neue Leben.
Der Neuabschluss einer herkömmlichen Lebens- oder Rentenversicherungen lohnt kaum noch: Die niedrigen Zinsen machen den Vorsorgeklassiker zum schlechten Geschäft - für die Kunden, aber auch für die Anbieter. Etliche große Versicherer wollen die klassische Lebensversicherung überhaupt nicht mehr anbieten. Eine neue Produktgruppe soll es richten: Indexpolicen.
Die neuen Angebote der Versicherer bieten nur noch reduzierte oder gar keinen Garantiezins mehr an. Im Gegenzug versprechen sie höhere Rendite-Chancen.
Kfz-Versicherungen machen neben der Kfz-Steuer den Großteil der Fixkosten eines Autos aus. Kosten, die clevere Autofahrer reduzieren können. Denn einmal im Jahr lässt sich die Kfz-Versicherung kündigen und wechseln. «Ein Preisvergleich für Autofahrer kann sich lohnen, wenn man einen günstigeren Versicherer findet, ohne dabei Abstriche beim Versicherungsschutz machen zu müssen», sagt Hasso Suliak vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV).
Mal war die Behandlung angeblich medizinisch nicht notwendig. Dann wieder sind die Arztgebühren zu hoch. Regelmäßig weigern sich private Krankenversicherer, Rechnungen zu erstatten. Der Privatpatient bleibt dann auf den Kosten sitzen. Doch das muss nicht so sein: «Auf gar keinen Fall sollten Versicherte zu früh aufgeben», sagt Ulrike Steckkönig. Die Versicherungsexpertin der Stiftung Warentest in Berlin weiß: Wer sich wehrt, bekommt oft wenigstens einen Teil seines Geldes wieder.
Pflege kostet viel Geld. Oft reichen die Leistungen der gesetzlichen Pflegeversicherung nicht aus, um die Ausgaben zu decken. Schon in Pflegestufe I ist der tatsächliche Geldbedarf um mehrere hundert Euro im Monat höher als die gesetzlichen Leistungen, erklärt die Stiftung Warentest. Eine private Versicherung kann helfen, diese Lücke zu schließen. Ein Überblick:
Riestern ist nicht gleich Riestern. Bei der staatlich geförderten privaten Altersvorsorge gibt es unterschiedliche Produktarten: Versicherungen, Bank- oder Fonds-Sparpläne und Bausparprodukte. Für wen sich was eignet, hängt von individuellen Faktoren wie den eigenen Sparzielen und der eigenen Risikoneigung ab. Darüber informiert die Verbraucherzentrale Brandenburg. Ganz grob lässt sich sagen: Bei Fonds-Sparplänen gehen Verbraucher meist ein größeres Risiko ein, dafür sind oft die Renditechancen höher.
Lebens- und Rentenversicherungen waren bei den Bundesbürgern lange Zeit beliebt. Sicherheit und eine verlässliche Rendite versprachen sich vielen von den Verträgen. Doch die Beliebtheit hat gelitten: Zwar registrierte der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) Ende 2015 noch etwa 86,7 Millionen Verträge. Im Vergleich zu 2014 ist das aber ein Minus von 1,7 Prozent. Einer der Gründe sind die sinkenden Renditen.
Hamburg (dpa/tmn) - Je früher, desto besser - dieser Grundsatz ist bei der Suche nach einer Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) wichtig. «Wenn Sie jung sind, haben Sie meist wenig gesundheitliche Probleme», erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten in Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. Und das macht die Beiträge meist günstiger, als bei Abschlüssen in späteren Jahren. Wichtig: Die Gesundheitsfragen bei der Antragstellung sollten ehrlich beantwortet werden. Der Grund:
Viele Autofahrer in Nord- und Ostdeutschland profitieren in der Kfz-Haftpflicht von niedrigen Einstufungen in den Regionalklassen der Versicherer. Das zeigt die neue Regionalstatistik des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Darin ergeben sich besonders günstige Einstufungen für Fahrzeugeigentümer in den Bundesländern Brandenburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Berlin (dpa/tmn) – Versicherungen braucht jeder, da gibt es kein Wenn oder Aber. In regelmäßigen Abständen sollten aber die Policen auf den Prüfstand gestellt und der Lebenssituation angepasst werden. Das gilt vor allem beim Rentenbeginn. Manche Policen für Senioren sind unabdingbar, andere sinnvoll und manche überflüssig. Ein Überblick: Das ist wichtig: Eine gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung ist für jeden Pflicht, sofern er nicht privat krankenversichert ist.
Eine Elementarschadenversicherung deckt unter anderem Schäden durch Starkregen, Überschwemmung, Rückstau, Hochwasser, Lawinen oder Erdsenkungen ab. «Den Versicherungsschutz kann man in der Regel nur als Zusatzbaustein in Kombination mit einer Wohngebäude- oder einer Hausratversicherung abschließen», erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten. Die Höhe der Versicherungssumme sollte sich an der Summe der abgeschlossenen Police orientieren.
Verlangt der Versicherer bei vorzeitiger Kündigung einer Kapitallebensversicherung einen Stornoabzug, kann der Verbraucher die Gebühr in der Regel zurückverlangen. Das gilt auch für vorzeitig gekündigte private Rentenversicherungen. Einem Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt (Az.: 7 U 59/15) zufolge gilt nach einer vorzeitigen Kündigung:
Berufsunfähigkeits-, Unfall- oder Haftpflicht-versicherung klingen für Berufsanfänger oft wie Fremdworte. Schließlich haben sich bisher immer die Eltern um die Versicherungen gekümmert. Der Berufsstart will aber vorbereitet sein: «Azubis sollten sich etwa zwei bis drei Monate vor dem Ausbildungsstart erkundigen, welche Versicherungen sie brauchen», rät Peter Grieble von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Denn in der Regel sind sie mit dem Start ins Berufsleben nicht mehr automatisch über ihre Eltern abgedeckt.
Steigende Beiträge in der Privaten Krankenversicherung (PKV) machen vielen Mitgliedern zu schaffen. Vor allem ältere Privatversicherte wechselten dann offenbar häufig in die günstigeren Basis- und Standardtarife. Dies geht aus eine Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Nach Darstellung der Bundesregierung stieg die Zahl der Privatversicherten mit Standardtarif in den vergangenen zehn Jahren von 24 800 auf 45 800. Im Basistarif stiegt die Zahl zwischen 2009 und 2015 von 13 500 auf 29 400.
Versicherer übernehmen in der Regel Unwetterschäden, die an Häuserdächern, Fenstern, Möbeln oder Autos entstehen. Betroffene sollten aber schnell reagieren. Denn häufig müssen Versicherte laut Vertrag die Schäden unverzüglich melden, damit sie den vollen Versicherungsschutz nicht gefährden, betont der Bund der Versicherten (BdV). Schriftlich sollte dies per Einschreiben erfolgen. Als erste Maßnahme kann es aber auch ausreichen, anzurufen oder eine E-Mail mit einer Schadensbeschreibung zu schicken.
Die deutschen Lebensversicherer sehen sich vorbereitet auf mögliche Turbulenzen aufgrund der Niedrigzinsen. Die Auffang-gesellschaft Protektor könnte dank verschiedener Sicherheitsmechanismen selbst die Schieflage eines größeren Versicherers schultern, wie Protektor-Chef Jörg Westphal dem «Handelsblatt» (Freitagausgabe) sagte. «Insgesamt kann man so auch sehr, sehr große Versicherer auffangen», sagte er. «An Geld würde es nicht mangeln.»
Nur als Pärchen oder zu dritt, viert oder fünft mit Kindern und Stiefkindern: Familienmodelle gibt es viele. Alle haben eines gemeinsam: Paare können nach dem Einzug in die gemeinsamen Wohnung bei ihren Versicherungen sparen. Denn oft spielt es keine Rolle, ob man geheiratet hat oder die Lebenspartnerschaft eingetragen wurde. Manche Policen lassen sich zusammenlegen, wenn man nur zusammen-wohnt.
Eine gesetzliche Rente wird es vermutlich zwar auch künftig noch geben. Ob sie aber ausreicht, um im Alter finanziell über die Runden zu kommen, ist ungewiss. Die Angst vor Altersarmut beschäftigt heutzutage selbst Berufseinsteiger. Doch junge Leute können gegensteuern. Das hat die Münchner Vermögens- und Alters-vorsorgeberaterin Vera Moll von Novethos Financial Partners beobachtet. Je eher sie fürs Alter sparen, desto besser. Eine Variante hierbei ist die betriebliche Altersversorgung (bAV).
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) greift, wenn Beschäftigte ihren Job aufgrund einer Krankheit nicht mehr ausüben können. Doch nicht jeder bekommt ohne weiteres eine Police. Vorerkrankungen zum Beispiel können die Suche nach einer Versicherung erschweren. «Die einen lehnen ganz ab, die anderen schließen alles ein, die anderen schließen das Risiko aus oder gegen Beitragszuschlag ein». Das erklärt Bianca Boss vom Bund der Versicherten aus Henstedt-Ulzburg bei Hamburg.
Neukunden klassischer Lebens-versicherungen müssen sich vom kommenden Jahr an auf einen weiteren Rückgang der garantierten Verzinsung einstellen. Der sogenannte Garantiezins soll zum 1. Januar 2017 auf 0,9 Prozent im Neugeschäft sinken - von aktuell 1,25 Prozent. Dies wolle das Bundesfinanzministerium per Verordnung festlegen, bestätigte eine Sprecherin. Versicherer kritisieren die Absenkung umgehend als zu stark und zu früh.
Wer ein E-Bike oder Pedelec fährt, sollte seinen Versicherungsschutz überprüfen. Je nach Motorstärke sind Schäden, die der Fahrer mit einem solchen strom-unterstützen Fahrrad verursacht, nicht automatisch über die private Haftpflicht-versicherung abgedeckt. Zwar schließen einige Versicherer die Elektrofahrräder bei ihren Bedingungen ein - aber nur, wenn diese maximal 25 Kilometer pro Stunde fahren können und höchstens 250 Watt Leistung haben.
Der Garantiezins gilt als wichtiges Verkaufsargument für den Altersvorsorge-Klassiker Lebensversicherung. Angesichts der Zinsschmelze am Kapitalmarkt empfehlen die Versicherungsmathematiker der einflussreichen Deutschen Aktuarvereinigung, die garantierte Rendite für Neuverträge ab Anfang 2018 von derzeit 1,25 Prozent auf 1,00 Prozent zu senken. Für 2017 sei ein Zins von 1,25 Prozent weiterhin vertretbar. Was ist der Garantiezins?
Hunderttausende Privatpatienten müssen künftig deutlich tiefer für ihre Kranken-versicherung in die Tasche greifen. Wie der Berliner «Tagesspiegel» berichtet, steigen bei dem zweitgrößten privaten Krankenversicherer, der DKV, die Tarife pro Monat um bis zu 130 Euro. Über alle Tarife erhöhten sich die Beiträge um 7,8 Prozent, sagte DKV-Sprecherin Sybille Schneider dem Blatt. Betroffen seien knapp 60 Prozent der rund 880 000 Vollversicherten. Man habe die Steigerungen auf 129,90 Euro im Monat beschränkt, für über 65-Jährige auf 79,90 Euro, sagte die Sprecherin.