Birken, Buchen, Eichen, Tannen, Fichten, Ahorn, Eschen, Erlen, Kiefern: Die meisten Menschen können auf Anhieb eine Liste von in Deutschland heimischen Baumarten runterrattern. Doch selbst wenn diese Liste komplett ist, ist sie nicht besonders lang: Deutlich weniger als hundert verschiedene Baumarten wachsen hierzulande. Das ist erstaunlich wenig im Vergleich zu der Baumvielfalt, die es rund um den Globus gibt.
Kann man unter Wasser Energie speichern? Dieser Frage sind Wissenschaftler am Bodensee nachgegangen. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel hatten im November vor Überlingen zu Testzwecken eine riesige Betonkugel versenkt. Heute früh soll das 20 Tonnen schwere Ding wieder aus 100 Metern Tiefe geholt werden. Die hohle Kugel funktioniert nach Angaben der Wissenschaftler wie ein Pumpspeicherkraftwerk: Einströmendes Wasser treibt eine Turbine an, die Strom erzeugt.
Die Sterberate für Krebs sinkt in der Europäischen Union (EU) insgesamt - allerdings bei Frauen weniger stark als bei Männern. 2017 werden in der EU schätzungsweise mehr als 1,3 Millionen Menschen an der Krankheit sterben, wie aus einer Studie von Forschern aus Italien, der Schweiz und den USA hervorgeht. Die Sterberaten bei Krebs seien in den Ländern der EU allerdings sehr unterschiedlich, betonen die Forscher in der Fachzeitschrift «Annals of Oncology».
Die ersten Bilder haben die Forscher verzückt. «Ein Sensationsfund», meint die deutsche Meeresbiologin Sandra Schöttner. «Wir wollen einen verborgenen Schatz sichtbar machen.» Schöttner spricht vom bisher wohl weltweit einzigen großen Korallenriff, das in einer Flussmündung entdeckt worden ist. Im Mündungsbereich des Amazonas im Atlantik vor Brasiliens Küste. Der Haken: Das Wunder der Natur steht hier in direkter Konkurrenz zu geplanten Ölbohrungen.
Das Jahr 2016 hat als drittes Jahr in Folge den globalen Temperaturrekord gebrochen. 2016 sei das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1880 gewesen, teilten mehrere Behörden und Organisationen mit.
Damit habe 2016 den bisherigen Rekordhalter 2015 übertroffen, der wiederum 2014 übertroffen hatte. «Ein einziges warmes Jahr ist eine Art Kuriosum», sagte Deke Arndt von der US-Klimabehörde NOAA. «Aber der Trend und die Tatsache, dass wir jetzt jedes Jahr an die Decke stoßen, das zeigt, dass wir wirklich große Veränderungen durchmachen.»
«Ich würde gerne mal wieder acht Stunden schlafen, aber eigentlich will ich meinem Kleinen keine Schlafmittel geben. Nur mein Körper bricht unter der Müdigkeit zusammen.» Oder: «Das ist meine letzte Option, endlich mal wieder eine Nacht schlafen zu können.» Oder: «Geschmeckt hat's ihr nicht, aber wir nennen sie Zaubertropfen und so hat sie das Zeug doch geschluckt. Wer will schon nicht zaubern?»
Elternforen im Internet sind voll von Einträgen dieser Art, und die lösen immer wieder heftige Diskussionen unter den Teilnehmern aus.
Ein riesiges digitales Nachschlagewerk für Milliarden von Sternen, Galaxien und anderen Himmelsobjekten hat ein internationales Forscherteam erstellt. Das Himmelslexikon sei die bisher weltweit größte digitale Himmelsdurchmusterung, drei Viertel des Nachthimmels seien darin erfasst, teilte das beteiligte Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg mit. «Wir konnten bis an den Rand des Universums blicken», sagte Institutsdirektor Hans-Walter Rix.
Tübinger Wissenschaftler haben eine hirngesteuerte Roboterhand für querschnittsgelähmte Menschen entwickelt. Das sogenannte Hand-Exoskelett wurde von sechs Betroffenen bereits testweise im Alltag angewendet, wie die Universität Tübingen mitteilte. «Sie waren zum Beispiel in der Lage, selbstständig in einem Restaurant zu essen und zu trinken», berichten die Forscher um den Leiter der Arbeitsgruppe Angewandte Neurotechnologie an der Universität Tübingen, Sujo R. Soekadar.
Bei bestimmten Brustkrebs-Patientinnen eingesetzte Gen-Tests bringen nach derzeitigem Stand keinen klaren Erkenntnisgewinn bei der Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie. «Der tatsächliche "Mehrwert" der Biomarker-Tests für die Betroffenen kann erst beurteilt werden, wenn weitere Ergebnisse der laufenden Studien vorliegen», teilte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in Köln mit. Die Experten hatten vorläufige Ergebnisse der sogenannten MINDACT-Studie ausgewertet.
Es ist ein Vertrag, der die Zukunft der Menschheit sichern soll: Das historische Klimaabkommen von Paris ist in Kraft getreten. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mahnte eine zügige Umsetzung an.«Die eigentliche Arbeit hat jetzt erst begonnen», sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur. Man dürfe sich jetzt nicht darauf ausruhen, dass das Abkommen viel schneller als erwartet ratifiziert worden sei. Fast 200 Staaten hatten sich vor knapp einem Jahr in Paris auf das Ziel festgelegt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu reduzieren.
Berlin (dpa) - Kleinkinder in Deutschland sind aus Forschersicht noch immer unzureichend gegen Masern geimpft. Nur 63 Prozent der Kinder erhalten vor ihrem zweiten Geburtstag die nötige Doppel-Impfung, wie Wissenschaftler vom Versorgungsatlas mitteilten. Mehr als 73 000 Kleinkinder der Geburtsjahrgänge 2009 bis 2012 sind demnach nicht gegen Masern geschützt. Zwischen einzelnen Regionen in Deutschland gibt es große Unterschiede, teilweise sinken die Impfquoten.
Erstmals in Deutschland ist Ärzten nach eigenen Angaben die Transplantation einer Gebärmutter gelungen. Die mehrstündige Operation bei der 23 Jahre alten Patientin sei ohne Komplikationen verlaufen. Das teilte das Universitätsklinikum Tübingen am Freitag mit. Die junge Frau sei wegen einer angeborenen Fehlbildung, des sogenannten Mayer-Rokitansky-Küster-Hauser-Syndroms, unfruchtbar gewesen und habe die Gebärmutter als Lebendspende erhalten.
Darmstadt/Moskau (dpa) - Europas und Russlands Zitterpartie um die historische Landung einer Sonde auf dem Mars geht weiter. Mit Spannung erwarten Experten der Raumfahrtbehörden Esa und Roskosmos an diesem Donnerstag Erkenntnisse darüber, ob ihr Testmodul «Schiaparelli» wohlbehalten auf dem Roten Planeten angekommen ist. «Wir haben noch Hoffnung und bekommen hoffentlich klarere Ergebnisse in der Nacht», sagte Esa-Chef Jan Wörner im Kontrollzentrum in Darmstadt. Bis zum späten Abend lagen noch keine exakten Daten vor, aus denen die Wissenschaftler auf einen Erfolg der Mission schließen konnten.
Tausende Milliarden von ihnen durchströmen uns jede Sekunde. Neutrinos - auch Geisterteilchen genannt - sind ebenso zahlreich wie schwer fassbar. Lange glaubten Forscher, dass die Teilchen gar keine Masse haben. Physiker, die dafür im vergangenen Jahr den Nobelpreis bekommen haben, deckten das als Irrtum auf. Nun wird sogar die Masse der Neutrinos gewogen - in Karlsruhe. Am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) wollen Forscher herausfinden, was die Teilchen wiegen.
«Ihr Kind hat Rheuma.» Jörg Pilawa weiß, was diese Diagnose mit Eltern macht: Sie sind geschockt, können es nicht glauben.
«Für uns war Rheuma eine Krankheit, die man im Alter bekommt. Aber dass Kinder Rheuma kriegen können, war mir überhaupt nicht bewusst», sagt der Fernsehmoderator, der als Botschafter der Rheuma-Liga über Kinderrheuma aufklärt. Seine jüngste Tochter war bei der Diagnose gerade mal zwei, erzählt er vor dem Welt-Rheuma-Tag am 12. Oktober.
Vögel in nahezu ganz Deutschland sterben in diesem Jahr am sogenannten Usutu-Virus. In den Jahren zuvor hatte es keine größeren Ausbrüche der Krankheit gegeben. Das Virus zeige eine «sehr starke Aktivität» und trete «besonders weitflächig» auf, sagte Jonas Schmidt-Chanasit vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg. Betroffen sei vor allem das Dreiländereck Deutschland-Niederlande-Belgien, aber auch aus Sachsen und aus Rheinland-Pfalz seien ihm tote Vögel - vor allem Amseln - geschickt worden, die den Erreger in sich trugen.
Für die Entwicklung der kleinsten Maschinen der Welt erhalten drei Molekülforscher dieses Jahr den Nobelpreis für Chemie.
Jean-Pierre Sauvage, James Fraser Stoddart und Bernard Feringa haben aus nur wenigen Molekülen unter anderem eine Art Lift, künstliche Muskeln und ein Mini-Auto hergestellt. Das teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften am Mittwoch in Stockholm mit. Solche Maschinen könnten demnach künftig für neue Materialien, Sensoren und Energiespeicher verwendet werden.
Für die Entschlüsselung der lebenswichtigen Müllentsorgung in Körperzellen bekommt der Japaner Yoshinori Ohsumi (71) den Medizin-Nobelpreis. Mit Hilfe der sogenannten Autophagie baut die Zelle nicht mehr benötigte Bestandteile ab und recycelt sie. Ist der Mechanismus gestört, können Parkinson, Diabetes Typ 2, Krebs und andere vor allem im Alter auftretende Leiden entstehen. Das teilte das Karolinska-Institut in Stockholm mit.
Immer mehr Krebskranken in Deutschland wird nach Forscherangaben die Prostata in Kliniken mit zu geringer Erfahrung auf diesem Gebiet entfernt. «Zwischen 2006 und 2013 hat sich der Anteil dieser Patienten von 16 auf 28 Prozent fast verdoppelt», sagte Studienleiter Johannes Huber. Die im Fachjournal «Prostate Cancer and Prostatic Diseases» veröffentlichte Studie zeige, dass der komplizierte Eingriff immer öfter in Krankenhäusern erfolge, die die empfohlene Mindestfallzahl von 50 Eingriffen pro Jahr unterschritten.
Stuttgarter Forscher wollen in den kommenden zwei bis drei Jahren die optimale Sojabohne für deutsche Böden züchten. Bei dem Experiment helfen ihnen rund 2400 Hobbygärtner bundesweit, wie die Wissenschaftler der Universität Hohenheim mitteilten. Welche Bohne wächst wo besonders gut? Und wie ist der beste Ertrag zu erzielen, etwa um Tofu herstellen zu können? Derzeit läuft die Ernte der eiweißreichen Hülsenfrucht, die in Deutschland immer beliebter wird.
Die Zahl der bekannten Infektionen mit dem Zika-Virus in Deutschland ist auf 146 gestiegen. Zugleich breitet sich der Erreger in immer mehr Ländern aus. Und bei seiner Erforschung tauchen Fragen nach möglichen weiteren Nebenwirkungen auf. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bleibt deshalb vorerst bei dem im Februar ausgerufenen globalen Gesundheits-notstand, wie sie am Freitag in Genf mitteilte.
Pflanzenschutzmittel aus der Gruppe der Neonikotinoide können Studien zufolge nicht nur Honigbienen, sondern auch Wildbienen und Schmetterlinge gefährden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten zwei Forscherteams jetzt in Fachjournalen. Eine Studie des britischen Zentrums für Ökologie und Hydrologie (NERC) legt einen Zusammenhang zwischen dem Einsatz von Neonikotinoiden und dem Rückgang von Wildbienen-Populationen nahe.
Für die Schwere von Vireninfektionen spielt die Tageszeit einer Studie zufolge eine wichtige Rolle. Die Untersuchung an Mäusen zeigt, dass Herpesviren sich drastisch schneller vermehren, wenn sich die Tiere zu Beginn ihrer Ruhephase infizieren. Die Entdeckung könnte teilweise erklären, warum bei Impfungen auch die Tageszeit eine Rolle spiele, warum Schichtarbeiter anfällig für Erkrankungen sind oder warum Infektionskrankheiten eher im Winter auftreten, schreibt das Team um Akhilesh Reddy von der britischen Universität Cambridge.
In der Nacht zum Freitag erwartet Himmelsbeobachter mit etwas Glück ein ganz besonderes Schauspiel: Vor allem in der zweiten Nachthälfte werden bis zu 170 Sternschnuppen pro Stunde auf die Erde regnen. Sie entstammen dem Perseiden-strom, den die Erdbahn jedes Jahr im August kreuzt. Zwischen 23.00 und 4.00 Uhr ist die beste Zeit, um die Sternschnuppen zu beobachten - vorausgesetzt, der Himmel ist nicht bedeckt.
Schai Rischoni liegt auf dem Rücken und schaut auf einen Bildschirm über sich. Der 50-jährige Israeli ist querschnittsgelähmt. Er kann nicht sprechen und nur noch seine Augen bewegen. Kommunizieren kann Rischoni nur, indem er seinen Blick auf eine virtuelle Tastatur fixiert und so Botschaften schreibt. Was er schreibt, zeugt von seinem kämpferischen Geist: «Meine Krankheit definiert nicht, wer ich bin, und darf nicht mein Leben bestimmen.» Eine weitere technische Hilfe soll nun seine Kommunikation mit der Außenwelt etwas verbessern.
Nach dem Ausbruch der für Rinder und Schafe gefährlichen Blauzungenkrankheit im europäischen Ausland lassen Landwirte in mehreren Bundesländern ihre Tiere impfen. Das geschehe vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, weil sie an Frankreich und Österreich angrenzen, wo die Blauzungenkrankheit aufgetreten sei, sagte Tiermediziner Peter Heimberg. Er leitet den Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.
Erstmals ist in Spanien die Geburt eines Zika-infizierten Babys mit Hirnschädigung bekannt geworden. Es handele sich um den ersten Fall eines Neugeborenen mit der vom Zika-Erreger verursachten Mikrozephalie in Europa, sagte der Leiter der Neonatologie-Abteilung des Krankenhauses, Félix Castillo, am Montag Nachrichtenagentur efe. Das Kind sei in Barcelona mit einer Schädel- und weiteren Fehlbildungen auf die Welt gekommen, teilten die zuständigen Ärzte der Entbindungsstation des Krankenhauses Vall d'Hebrón in der nordostspanischen Stadt mit.
Zum Abschluss der Welt-Aids-Konferenz hat die Deutsche Aids-Hilfe die Einführung einer medikamentösen Prophylaxe gegen das HI-Virus auch in der Bundesrepublik gefordert. Die Prophylaxe könne dabei helfen, bei Angehörigen von Risikogruppen Neu-infektionen zu verhindern. «Wir haben die Möglichkeit, Leben zu retten und Infektionen zu verhindern – dafür müssen wir alles tun, was möglich ist», sagte die Geschäfts-führerin der Organisation, Silke Klumb. In Deutschland gab es zuletzt jährlich rund 3200 HIV-Infektionen.
Forscher haben nach eigenen Angaben das bislang älteste Pflanzen-Erbgut entziffert. Sie entschlüsselten die DNA von 6000 Jahre alten Gerstenkörnern aus einer Höhle in der Nähe des Toten Meeres in Israel, wie die Forscher im Fachblatt «Nature Genetics» schreiben. An der Entdeckung waren auch Wissenschaftler aus Sachsen-Anhalt, Thüringen und Baden-Württemberg beteiligt. Die entschlüsselte Gersten-DNA ist deutlich größer als die des Menschen.
Das mysteriöse Zika-Virus lässt sich bei Neugeborenen nicht allein durch Schädel-fehlbildungen (Mikrozephalie) erkennen. Das ist das Ergebnis einer Auswertung von brasilianischen Wissenschaftlern, die im Fachmagazin «The Lancet» veröffentlicht worden ist. Sie beruht auf der Analyse der erfassten Mikrozephalie-Verdachtsfälle in Brasilien. So gab es bei einem Fünftel der Fälle von möglicher Mikrozephalie und einer Zika-Infektion der Mutter bei den Babys einen Kopfumfang, der eher normalen Werten entsprach.