Strompreis steigt weiter

Derzeit entfallen mehr als 55 Prozent des Strompreises auf Steuern und Abgaben. Foto: Jens Kalaene
Derzeit entfallen mehr als 55 Prozent des Strompreises auf Steuern und Abgaben. Foto: Jens Kalaene

Angesichts weiter steigender Haushaltsstrompreise haben Verbraucherschützer und der Energie-Branchenverband BDEW ihre Forderungen nach Steuersenkungen verstärkt. «Die staatliche Belastung des Strompreises ist auf Rekordhoch. Steuern und Abgaben auf Strom müssen deshalb gesenkt werden, das gilt vor allem für die Stromsteuer», sagte der Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, Stefan Kapferer, am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

 

 

Neben einer Abschaffung der Stromsteuer von sieben Prozent auf den Strompreis sollten künftig auch Steuerbefreiungen für energieintensive Industrieunternehmen aus dem Bundeshaushalt bezahlt werden, fordert Udo Sieverding von der Verbraucherzentrale NRW. Sie dürften nicht weiter auf die Verbraucher abgewälzt werden.

 

Der Strompreis für Haushaltskunden hat sich nach Angaben der Preisportale Check24 und Verivox von Januar bis Juni um durchschnittlich 2,5 bis 3 Prozent erhöht. Umgerechnet auf 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch einer Durchschnittsfamilie stieg der Preis laut Verivox auf knapp 83 Euro im Monat. Check 24 kam auf 84 Euro für Sondervertragskunden und knapp 89 Euro für Kunden in der teureren Grundversorgung. Weitere Preiserhöhungen seien zum neuen Jahr wegen steigender Netzentgelte möglich, sagten die Preisportale voraus.

 

Seit dem Jahr 2000 hat sich der Strompreis für den Endverbraucher in etwa verdoppelt. Kritiker sehen den Hauptgrund in der stark gewachsenen Abgabenlast zur Förderung der Energiewende und in den steigenden Netzentgelten für den Ausbau und Erhalt des Stromnetzes. Derzeit entfallen mehr als 55 Prozent des Strompreises auf Steuern und Abgaben. Das entspricht für das Gesamtjahr 2017 voraussichtlich mehr als 20 Milliarden Euro. Hinzu kommen die Netzentgelte. Nur etwa ein Fünftel des Strompreises entfallen auf die Beschaffung und den Stromverkauf. (DPA)