Weitere Warnstreiks im Einzelhandel in der Region Stuttgart

Eine Frau pfeift auf einer Trillerpfeife während einer Kundgebung. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv
Eine Frau pfeift auf einer Trillerpfeife während einer Kundgebung. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv

Im Tarifstreit des Einzelhandels hat die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi den Druck erhöht. Im Südwesten beteiligten sich 400 Beschäftigte an kurzfristigen Warnstreiks, davon 300 Menschen an einer Protestkundgebung in der Stuttgarter Innenstadt, wie ein Gewerkschaftssprecher am Freitag mitteilte. Von den befristeten Arbeitsniederlegungen waren unter anderem Kaufland, Esprit, H&M und Kaufhof betroffen. Für Samstag seien im Großraum Stuttgart weitere Warnstreiks geplant. 

Die Verhandlungen werden am 31. Mai in dritter Runde fortgesetzt.

 

Der Handelsverband Baden-Württemberg konnte den Protest nicht nachvollziehen. Dieser sei völlig überzogen. Die Branche stehe untere Druck, sagte Hauptgeschäftsführerin Sabine Hagmann. Außerdem hätten die Arbeitgeber bereits ein Angebot vorgelegt. Verdi fordert ein Plus von sechs Prozent für ein Jahr, und zwar rückwirkend ab April. Die Arbeitgeber sind hingegen für einen Zwei-Jahres-Vertrag, ab April 2018 bieten sie ein weiteres Plus von ein Prozent. Die Gewerkschaft hatte das Angebot als unzureichend zurückgewiesen.

 

In der Branche arbeiten in Baden-Württemberg 490 000 Menschen. Aber nur für einen geringen Teil der Betriebe bestehe Tarifbindung, wie ein Gewerkschaftssprecher erläuterte. (DPA/LSW)