Trotz höherer Preise: Milchbauern beklagen Verlustgeschäfte

Eine Milchbäuerin zapft an ihrem Milchautomaten einen Liter Milch. Foto: Felix Kästle/Archiv
Eine Milchbäuerin zapft an ihrem Milchautomaten einen Liter Milch. Foto: Felix Kästle/Archiv

Trotz des deutlichen Milch-Preisanstiegs seit dem vergangenen Sommer bleibt die Lage bei Baden-Württembergs Bauern einem Branchenverband zufolge angespannt. Der Erzeugerpreis von 33 Cent pro Kilo Milch reiche nicht aus, um kostendeckend zu arbeiten und notwendige Investitionen zu stemmen, sagte Horst Wenk vom Landesbauernverband in Stuttgart. Bei großen Betrieben seien mindestens 35 Cent notwendig, bei kleineren Betrieben liege die Schwelle höher. Im Februar bekamen die rund 8000 Südwest-Milchbauern pro Kilo im Schnitt 33 Cent.

Im vergangenen Juni war der Durchschnittspreis auf 24,1 Cent gefallen. Es gab zu viel Milch am Markt, was auch am Wegfall der EU-Milchquote 2015 lag - seither können Landwirte so viel Milch produzieren, wie sie wollen. Daraufhin fuhren zum Beispiel irische Betriebe ihre Milchmengen hoch - die Produktionskosten sind auf der dünn besiedelten, flachen Insel relativ niedrig. Durch das Überangebot auf dem Markt sanken die Milchpreise auch in Deutschland.

 

Der Vize-Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbands, Wenk, weist darauf hin, dass der Milchpreis zwischen Juni und November 2016 zwar deutlich von 24,1 auf 32,2 Cent gestiegen ist. «Bedauerlicherweise ging der Anstieg danach aber kaum weiter - eigentlich ist das seither eine Seitwärtsbewegung.» Den Angaben zufolge ging es schwach aufwärts auf 32,4 Cent (Dezember), 32,9 Cent (Januar) und 33,0 Cent (Februar). (DPA/LSW)