Händler auf Amazon-Plattform zunehmend im Visier von Hackern

Amazon hatte die betrügerischen Shops vielfach binnen weniger Stunden nach Bekanntwerden vom Netz genommen, neue kamen aber immer wieder hinzu. Foto: Henning Kaiser/Symbolbild
Amazon hatte die betrügerischen Shops vielfach binnen weniger Stunden nach Bekanntwerden vom Netz genommen, neue kamen aber immer wieder hinzu. Foto: Henning Kaiser/Symbolbild

Drittanbieter auf der Handelsplattform Amazon geraten zunehmend ins Visier von Cyber-Betrügern. Nach einem das «Wall Street Journal» verschaffen sich die Kriminellen mit gestohlenen Daten Zugang auf die Angebotsseite und locken Verbraucher etwa mit gefälschten und scheinbar besonders günstigen Angeboten.

In den vergangenen Wochen hätten Angreifer die Bankdaten von Amazon-Accounts aktiver Händler manipuliert und diese um Zehntausende von Dollar geprellt, heißte es in dem Bericht weiter.

In vielen Fällen würden die Marktauftritte auch missbraucht, um nicht existierende Ware zu verkaufen.

 

Die Masche ist auch in Deutschland bekannt. Das Online-IT-Magazin «heise online» berichtete etwa im Februar über rund 200 gekaperte Verkäuferkonten, die ein Leser innerhalb von nur drei Wochen ermittelt hatte. Teilweise sollen die Betrüger bis zu 200 000 nicht existente Artikel eingestellt haben. Amazon hatte die Shops vielfach binnen weniger Stunden nach Bekanntwerden vom Netz genommen, neue kamen aber immer wieder hinzu.

 

Amazon-Konten zu hacken sei eine zunehmend große Sache, sagte Juozas Kaziukenas von der Beratungsfirma Marketplace Pulse dem «Wall Street Journal». «Der Wert, der erreicht werden kann, wird immer größer, weil Amazon wächst.» Hierzulande haben Polizei und Verbraucherschützer wiederholt davor gewarnt, auf offensichtliche Lockangebote einzugehen. Bei Produkten, die deutlich unter dem üblichen Preisrahmen angeboten werden, sei Vorsicht geboten. Auch sollten Kunden stutzig werden, wenn etwa Barzahlung oder Vorkasse verlangt werde. Bezahlvorgänge und Kommunikation, die außerhalb von Amazon ablaufen, könnten über Amazon nicht abgesichert werden. (DPA)