Mutmaßlicher Kindermörder von Herne gefasst

Polizeibeamte stehen vor dem Imbiss in Herne, in dem der mutmaßliche Kindermörder Marcel H. gefasst wurde. Foto: Roland Weihrauch
Polizeibeamte stehen vor dem Imbiss in Herne, in dem der mutmaßliche Kindermörder Marcel H. gefasst wurde. Foto: Roland Weihrauch

Nach der Festnahme des mutmaßlichen Mörders des neunjährigen Jaden aus Herne ist seine Familie erleichtert. «Sie sind froh, dass er gefasst worden ist», sagte der Anwalt von Jadens Familie, Reinhard Peters, in der Nacht zu Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Die Festnahme helfe den Angehörigen, mit der Sache fertig zu werden. Nun stehe die Frage nach dem Warum im Vordergrund. «Die wollen verstehen, was da geschehen ist», sagte Peters. Die Trauerfeier für Jaden werde voraussichtlich nächsten Donnerstag stattfinden. Einzelheiten seien aber noch offen.

 

Der mutmaßliche Mörder von Jaden, Marcel H., hatte sich am Donnerstagabend in Herne der Polizei gestellt und die Ermittler zu einem Feuer in einem Haus in der Nähe gewiesen. In der brennenden Wohnung fanden die Fahnder die Leiche eines Mannes. In welchem Zusammenhang der zweite Tote und die Wohnung zu Marcel H. stehen, ist weiter unklar. Die Polizei will auf einer Pressekonferenz am Freitagnachmittag die bisherigen Erkenntnisse der Ermittler vorstellen.

 

Marcel H. verbrachte die Nacht zu Freitag in einer Polizeizelle. Der Verdacht, es könnte noch ein weiteres Opfer geben, bestätigte sich zunächst nicht. In der Nacht hätten Ermittler keine weitere Leiche gefunden, sagte ein Polizeisprecher in Dortmund am frühen Freitagmorgen.

Der neun Jahre alte Jaden war am Montagabend in Herne erstochen im Keller des Nachbarn Marcel H. gefunden worden. Nach Angaben der Polizei verbreitete der 19-Jährige nach der Mordtat Fotos im Internet, die ihn blutverschmiert neben dem toten Kind zeigen. Seither gab es eine Großfahndung nach dem 19-Jährigen.

 

Bei der Suche nach dem mutmaßlichen Mörder des neunjährigen Jaden hatte die Polizei mehr als 1400 Hinweise erhalten. Dennoch konnte sich Marcel H. drei Tage lang verstecken. (DPA)