Handwerk: Schulpolitik schuld an unbesetzten Lehrstellen

Ein Facharbeiter überprüft ein Bauteil mit einem digitalen Messschieber. Foto: Arno Burgi/Archiv
Ein Facharbeiter überprüft ein Bauteil mit einem digitalen Messschieber. Foto: Arno Burgi/Archiv

Gut 9000 Lehrstellen im Handwerk sind im vergangenen Jahr im Südwesten unbesetzt geblieben. Die Zahl sei damit leicht gestiegen, sagte der Geschäftsführer des Baden-Württembergischen Handwerkstags, Stefan Baron, am Dienstag. Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge im Handwerk legte ebenfalls nur leicht zu. Mit 19 730 Ausbildungsverhältnissen lag der Wert etwa ein Prozent über dem Vorjahr.

«Natürlich hätten wir gerne die 20 000er-Marke geknackt», sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.

Er machte für die unbesetzten Lehrstellen die Schulpolitik im Land verantwortlich.

 

Wenn Bewerberinnen und Bewerber auf eine Ausbildungsstelle abgelehnt wurden, habe das in rund einem Drittel der Fälle an fehlenden Mathematikkenntnissen und in einem Viertel an mangelnden Deutschkenntnissen gelegen. «Es gehört definitiv nicht zu den Aufgaben der Betriebe, die Versäumnisse aus dem Schulunterricht nachzuholen, auch wenn viele dies tun», betonte er.

 

Die Zahlen basieren den Angaben zufolge nicht auf der amtlichen Statistik, sondern auch einer Auswertung des Handwerkstags der Ausbildungsbörsen. (DPA/LSW)