IG Metall: 44 Betriebe im Südwesten neu in der Tarifbindung

Beschäftigte fordern bei einem Warnstreik einen Tarifvertrag. Foto: Jens Büttner/Archiv
Beschäftigte fordern bei einem Warnstreik einen Tarifvertrag. Foto: Jens Büttner/Archiv

Insgesamt 44 Betriebe der Metall- und Elektroindustrie halten sich im Südwesten nach Gewerkschaftsangaben seit diesem Jahr an Tarifverträge. «Das bedeutet mehr Geld, mehr Urlaub und mehr Sicherheit für fast 10 000 Beschäftigte», sagte Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger am Montag in Stuttgart. Die IG Metall hatte sich während der Tarifrunde im Frühjahr für eine stärkere Tarifbindung eingesetzt und in mehr als 100 Betrieben Aktionen gestartet. In 15 Betrieben laufen die Verhandlungen noch.

Die Zahl der Austritte schätzt man bei der Gewerkschaft unterdessen auf eine niedrige einstellige Zahl. Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat noch keine aktuellen Zahlen für 2016. Die Mitgliederzahlen bei Südwestmetall seien aber relativ stabil, so ein Sprecher. Ende 2015 zählte Südwestmetall knapp 1000 Betriebe mit etwas über 500 000 Beschäftigten. In der gesamten Branche seien rund 5000 Betriebe mit etwa 940 000 Beschäftigten vermerkt. Die tatsächlichen Zahlen seien noch etwas höher, da Betriebe mit als 20 Mitarbeitern vom Statistischen Landesamt nicht erfasst würden.

 

Beschäftigte in nicht tarifgebundenen Betrieben verdienen laut IG Metall rund 20 Prozent weniger, arbeiten im Schnitt vier Stunden länger in der Woche und haben sechs Tage weniger Urlaub als ihre Kollegen mit Tarifvertrag. Zu den Neulingen in der Tariflandschaft gehört der Autozulieferer Magna Spiegelsysteme in Assamstadt, aber auch der Elektronik-Produzent Seuffer in Calw. (DPA/LSW)