Armin Petras beendet seinen Vertrag vorzeitig

Armin Petras, der Schauspielintendant am Staatstheater Stuttgart. Foto: Marijan Murat/Archiv
Armin Petras, der Schauspielintendant am Staatstheater Stuttgart. Foto: Marijan Murat/Archiv

Intendant Armin Petras beendet überraschend sein Engagement am Stuttgarter Schauspiel vorzeitig. Für den Ausstieg zum August 2018 gebe es familiäre Gründe, teilte das Kunstministerium am Montag in Stuttgart mit. Kunstministerin Theresia Bauer und der Verwaltungsratschef der Württembergischen Staatstheater und Stuttgarter Oberbürgermeister Fritz Kuhn (beide Grüne) betonten: «Wir bedauern die Entscheidung von Armin Petras, respektieren aber seine Beweggründe.»

Vor einem Jahr hatte Petras (52) seinen Vertrag noch vorzeitig bis mindestens 2021 verlängert. Der Mann mit der Mütze arbeitet seit 2013 in Stuttgart. Er kam vom Berliner Maxim Gorki Theater.

 

Es gelte nun, zügig die Weichen für die Zukunft stellen, teilte das Kunstministerium weiter mit. Es sei bereits ein Findungsverfahren für eine Nachfolge festgelegt. Eine Entscheidung über die Neubesetzung soll in der Frühjahrssitzung 2017 erfolgen, damit die neue Intendanz ausreichend Zeit für die Vorbereitung der Spielzeiten ab 2018/2019 habe. Bauer dankte Petras, dass er seinen Vertrag nicht kurzfristig beenden, sondern gemeinsam mit seinem Ensemble die begonnenen Vorhaben bis August 2018 realisieren und zum Abschluss bringen werde.

 

Petras sprach von einer schwierigen, aber unvermeidbaren Entscheidung. Die familiäre Situation erfordere seine ganze Aufmerksamkeit. Er werde gleichwohl alles tun, um die geplanten Vorhaben bis August 2018 umzusetzen. Mit der Verpflichtung von Regisseuren wie Claus Peymann, Rene Pollesch oder Stefan Kimmig werde die nächste Spielzeit künstlerisch nochmals sehr vielseitig.

 

Geboren wurde Petras im sauerländischen Meschede. Er war fünf, als seine Eltern mit ihm in die DDR übersiedelten, und 24, als er 1988 wieder nach Westdeutschland ausreisen durfte. Heute gehört Petras zur ersten Riege der deutschen Theaterregisseure. (DPA/LSW)