Fanliebe zum VfB ungebrochen: Rekord mit über 47 000 Mitgliedern

Stuttgarter Fans halten vor dem Spiel einen Banner mit dem Logo des VfB Stuttgart. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv
Stuttgarter Fans halten vor dem Spiel einen Banner mit dem Logo des VfB Stuttgart. Foto: Sebastian Kahnert/Archiv

Der bittere Absturz des VfB Stuttgart in die Zweitklassigkeit hat Liebe, Zuspruch und Unterstützung der Fans nicht minimiert. Im Gegenteil: Der schwäbische Traditionsverein kann sogar einen Rekord vermelden. Noch vor dem ersten Punktspiel am 8. August gegen den FC St. Pauli übersprang der VfB die Marke von 47 000 Mitgliedern. «Man spürt bei den Fans eine tiefe Verbundenheit zum Verein», sagte Sportdirektor Jan Schindelmeiser am Sonntag beim VfB Opening in der Mercedes-Benz Arena vor tausenden von Anhängern.

Wie der VfB mitteilte, gab es seit Mai mehr als 1 500 Eintritte beim seit Jahren mit Abstand größten baden-württembergischen Sportverein. «Für die großartige Treue und das Bekenntnis zu unserem Verein möchte ich mich im Namen der Vereinsführung von ganzen Herzen bei allen Mitgliedern bedanken», sagte Vorstandsmitglied Jochen Röttgermann. «Wir freuen uns, gemeinsam mit mehr als 47 000 Dunkelroten in die neue Saison zu starten und hoffen, dass die VfB-Familie in dieser Saison noch größer wird.»

 

Der VfB präsentierte sich bei diesem traditionellen Familienfest hautnah. Die Profis spielten mit Kindern auf dem Rasen. Das Club-Maskottchen Fritzle heizte die Stimmung auf den Rängen an. Und bei der Vorstellung der Mannschaft ließen sich die Akteure von den begeisterten Fans abklatschen. «Super Unterstützung unser Fans. Das freut uns sehr und ist nicht selbstverständlich», lobte Trainer Jos Luhukay beeindruckt die «hohe Identifikation» mit dem VfB.

 

Die beiden neuen sportlichen Hauptverantwortlichen nach dem radikalen Führungswechsel seit dem Abstieg wiesen in einer Talkrunde aber auch darauf hin, dass noch viel Arbeit bevorstehe. «Wir wissen natürlich auch, dass wir noch etwas tun müssen. Wir wollen dieser Verantwortung gerecht werden», betonte Schindelmeiser. «Alle haben das Interesse, einen starken Kader für die kommende Saison zu haben.» Schließlich ist auch der Umbau der Mannschaft noch in vollem Gang. Einige Zugänge sind noch geplant. Und ob Akteure wie Emiliano Insúa oder Florian Klein wirklich bleiben, ist noch offen.

 

Trotz weiterhin zahlreicher Baustellen ist Luhukay aber mit dem aktuellen Zustand seines Teams zufrieden. «Wir konnten im Trainingslager das umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten. Wir hatten gute Bedingungen», berichtete der Niederländer.

 

Bei der Generalprobe gegen den künftigen Ligakonkurrenten SpVgg Greuther Fürth am Samstag in Weinstadt sah es jedenfalls schon recht vielversprechend aus: Dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit gewann der VfB das letzte Testspiel vor dem Punktspielauftakt mit 3:1 (0:1). Der von Hertha BSC gekommene Neuzugang Hajime Hosogai feierte dabei sein Debüt im VfB-Trikot.

 

«Die Mannschaft hat viel Moral gezeigt und hart gearbeitet», urteilte Luhukay. Sein Team habe insgesamt defensiv sehr wenig zugelassen. «Das hat uns nahezu über die gesamte Vorbereitung ausgezeichnet», konstatierte der Coach. «Es ist noch nicht festgelegt, wie die Startelf gegen St. Pauli aussehen wird. Es gibt auf mehreren Positionen noch enge Duelle.»

 

Nachdem Veton Berisha die Franken kurz vor der Pause in Führung gebracht hatte, drehte der VfB die Partie in der zweiten Halbzeit. Simon Terodde (66. Minute), Timo Baumgartl (69.) und Kapitän Christian Gentner (80.) erzielten die Tore für die Stuttgarter. (DPA/LSW)