Minister setzt auf Zuchtanlagen für Bodensee-Fische

Eine Berufsfischerin vor Fischbach auf dem Bodensee mit einem Felchen. Foto: Felix Kästle/Archiv
Eine Berufsfischerin vor Fischbach auf dem Bodensee mit einem Felchen. Foto: Felix Kästle/Archiv

Agrarminister Peter Hauk (CDU) setzt sich angesichts des eingebrochenen Fisch-bestands im Bodensee für Zuchtanlagen ein - sogenannte Aquakulturen. «Wenn der Felchen in einer Aquakultur gelebt hat, dann ist das genauso okay, wie wenn der Fisch im Bodensee geschwommen wäre», sagte Hauk der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. «Wir haben zwei Alternativen. Entweder überfischen wir weiter die Meere oder wir gehen über zu Aquakulturen.

Das, was beim Lachs in Norwegen gemacht wird, kann uns doch animieren und inspirieren, das auch für die heimischen Fische zu machen.»

 

Die Fischer lehnen Zuchtanlagen für Felchen - eine Delikatesse aus dem Bodensee - nicht grundsätzlich ab, sie wollen aber vor allem den Wildfisch erhalten.

 

«Als Berufsfischer in Felchenaquakulturen zu investieren, kommt sicher nur für Einzelne in Frage. Dann gibt es noch sehr viele offene Fragen», sagte die Bodensee-Fischerin Anita Koops, die auch Schriftführerin im Internationalen Bodensee-Fischereiverband ist. Die Berufsfischer klagen seit Jahren über sinkende Fangerträge. Aus ihrer Sicht führt der niedrige Nährstoffgehalt im See zu einer geringen Nahrungsmenge für die Fische - dadurch ist beispielsweise der Bestand an Felchen stark zurückgegangen. (DPA/LSW)