Starke Leverkusener bezwingen Stuttgart mit 2:0

Leverkusens Julian Brandt (l) erzielt das Tor zum 0:1 gegen Stuttgart. Foto: Deniz Calagan
Leverkusens Julian Brandt (l) erzielt das Tor zum 0:1 gegen Stuttgart. Foto: Deniz Calagan

Bayer Leverkusen hat mit einem starken Auftritt bei Lieblingsgegner VfB Stuttgart einen Schritt aus der Krise getan und sich im Rennen um die Europokalplätze zurück-gemeldet. Drei Tage nach dem Aus in der Europa League gegen den FC Villarreal gewann die ersatzgeschwächte Elf des stark unter Druck geratenen Trainers Roger Schmidt am Sonntag hochverdient mit 2:0 (1:0). Dadurch rückte die Werkself mit dem zweiten Ligasieg in Serie auf Rang sechs der Fußball-Bundesliga vor.

Der überragende Julian Brandt schoss die Rheinländer bereits in der 11. Minute in Führung, Nationalspieler Karim Bellarabi sorgte am Sonntag vor 54 522 Zuschauern für die Entscheidung (49.).

 

«Unter den Umständen mit den vielen Verletzten war das eine Topleistung. Der Trainer hat die Mannschaft sehr gut eingestellt», sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler. «Wir haben einen klasse Trainer, der eine große Karriere vor sich hat». Dieser Erfolg mache dem Club Hoffnungen für die Zeit nach der Länderspielpause. «Dann werden wir nochmal angreifen», erklärte Völler vor der Sky-Kamera.

 

Stuttgart, das nicht an seine guten Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen konnte, verpasste mit der Niederlage den von Trainer Jürgen Kramny erhofften «großen Schritt» im Kampf um den Klassenverbleib. Der Club steht noch fünf Punkte vor einem Abstiegsplatz. Bayer blieb im zwölften Spiel in Serie gegen die Schwaben ungeschlagen, darunter waren neun Siege. Gegen gegen keinen Erstliga-Konkurrenten hat das Team derzeit eine bessere Bilanz.

 

VfB-Sportvorstand Robin Dutt sprach von «vielen Unachtsamkeiten» der Gastgeber in der Anfangsphase und «vielen Abspielfehlern» vor dem eigenen Tor. «Wir haben jetzt schwierige Spiele. Darunter seien wie mit dem nächsten Gegner Darmstadt 98 «direkte Konkurrenten. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht unten reinrutschen.»

 

Trotz vieler Ausfälle begann Bayer aggressiv und spielfreudig. Die Folge: Brandt schloss eine Kombination über Kießling und Bellarabi mit einem Schuss aus zwölf Metern zum 0:1 ab. Die Stuttgarter fanden lange keine Mittel gegen das schnelle Spiel der Gäste. Stattdessen waren sie froh, bei einem Schuss von Brandt (29.) und einem Kopfball von Kießling (30.), die Torwart Przemyslaw Tyton jeweils stark parierte, nicht schon vor der Pause das zweite Tor zu kassieren. Die erste VfB-Chance hatte Timo Werner erst in der 40. Minute, seinen Schuss lenkte Bayer-Keeper Bernd Leno zur Ecke.

 

Als die Stuttgarter Fans nach dem Seitenwechsel auf einen stärkeren VfB hofften, schlug Leverkusen nach einem Konter eiskalt zu. Dieses Mal war es Brandt, der Bellarabi bediente. Der 25-Jährige, der sich trotz einer Fußverletzung bis zu seiner Auswechslung (68.) durchbiss, traf zum 0:2 ins lange Eck. Kurz darauf zirkelte Brandt den Ball an den Pfosten (57.), Vladlen Yurchenko zielte an die Latte (65.).

 

Wenige Minuten später hätte der VfB die Begegnung noch einmal spannend machen können, doch der eingewechselte Alexandru Maxim vergab gleich dreimal nacheinander gute Einschussmöglichkeiten. Der VfB machte nun seinerseits Druck, war vor dem Leverkusener Tor aber nicht zielstrebig genug. Auf der anderen Seite verpasste erneut Brandt das dritte Tor für Bayer (77.).(DPA)