Frau und Kinder bereits vor Explosion in Karlsruhe tot

Die Tragödie ereignete sich in diesem Wohnhaus in Karlsruhe. Foto: Jodo-Foto / Joerg Donecker/Archiv
Die Tragödie ereignete sich in diesem Wohnhaus in Karlsruhe. Foto: Jodo-Foto / Joerg Donecker/Archiv

Die Explosion in einer Karlsruher Wohnung mit vier Toten am Freitag ist nach Erkenntnissen der Ermittler eine Familientragödie gewesen. Die 50 Jahre alte Frau und ihre elfjährigen Zwillinge hätten wahrscheinlich schon bei der Verpuffung nicht mehr gelebt, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Karlsruhe am Dienstag mit. Der Junge, das Mädchen und die Mutter hätten entsprechend schwere Verletzungen gehabt. Das habe die Obduktion in der Universitätsklinik Heidelberg ergeben.

Um die Todesursache des 49 Jahre alten Mannes festzustellen, seien weitere toxikologische Untersuchungen nötig. Die Ermittler gehen davon aus, dass der von seiner Familie getrennt lebende Mann erst seine Frau und Kinder und dann sich selbst getötet hatte. Sein Auto stand in der Nähe der Wohnung. Die Verpuffung und der Brand wurden durch Gas ausgelöst, das aus einer geöffneten Campinggasflasche ausgeströmt war.


Polizei und Staatsanwaltschaft wiesen darauf hin, dass eine abschließende Bewertung erst möglich sei, wenn alle Ermittlungsergebnisse vorliegen. Die Polizei war am Freitagabend zu der Wohnung gerufen worden. Eine explosionsartige Verpuffung hatte die Fensterfront weggerissen und einen Brand ausgelöst. Feuerwehrleute fanden die Leichen bei den Löscharbeiten.


Bereits kurz nach dem schrecklichen Fund vom Freitagabend hatten Nachbar und Bekannte als Zeichen der Trauer Kerzen und Blumen vor den Eingang des Mehrfamilienhauses gelegt. In den beiden Schulen, die die Zwillinge besuchten, herrschte nach einem Bericht der «Badischen Neuesten Nachrichten» tiefe Betroffenheit. Anstelle des normalen Unterrichts wurde gemeinsam getrauert.


Der Leiter der Karlsruher Sozial- und Jugendbehörde, Josef Seekircher, bestätigte der Zeitung, dass sich das Ehepaar in einer Trennungssituation befunden habe und das Jugendamt eingeschaltet gewesen sei. Es seien Fragen zum Sorgerecht zu klären gewesen. (DPA/LSW)