Insolvenzverwalter: Aufarbeitung von Arcandor-Pleite dauert Jahre

Sieht nach der Arcandor-Pleite vor sechs Jahren noch kein Ende der Aufräumarbeiten: Arcandor-Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch. Foto: Rolf Vennenbernd
Sieht nach der Arcandor-Pleite vor sechs Jahren noch kein Ende der Aufräumarbeiten: Arcandor-Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch. Foto: Rolf Vennenbernd

Köln/Essen (dpa) Mehr als sechs Jahre ist es inzwischen her, dass der Handelskonzern Arcandor mit seinen Töchtern Karstadt und Quelle Insolvenz angemeldet hat - doch ein Ende der Aufräumarbeiten ist nicht in Sicht. Das Insolvenzverfahren werde noch «viele Jahre» dauern, sagte Arcandor-Insolvenzverwalter Hans-Gerd Jauch der Deutschen Prese-Agentur. Grund dafür seien vor allem Rechts-streitigkeiten, die zum Teil wohl erst in höchster Instanz entschieden werden müssten.

Jauch machte den Gläubigern von Arcandor, Karstadt und Quelle kaum Hoffnung, noch nennenswerte Summen zurückzuerhalten. Beim Mutterkonzern Arcandor AG in Liquidation, Quelle und Karstadt liege die zu erwartende Quote zwischen 0,5 und 4 Prozent. Von jedem Euro, den ihnen der Konzern schuldet, werden die Gläubiger also wohl nur einen halben Cent bis maximal 4 Cent wiedersehen.


Der Zusammenbruch von Arcandor 2009 war eine der größten Pleiten in der Wirtschaftsgeschichte der Bundesrepublik. Tausende Arbeitsplätze gingen verloren. Und Tausende Gläubiger blieben auf ihren Forderungen sitzen, die zusammen Milliardenhöhe erreichen. Auch juristisch geht die Aufarbeitung der Pleite weiter. Die Staatsanwaltschaft Bochum erhob erst vor wenigen Tagen beim Landgericht Essen Klage gegen 15 frühere Verantwortliche des pleitegegangenen Handelskonzerns. (DPA)