Gedenken der Toten aus beiden Weltkriegen in Stuttgart

70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird am Volkstrauertag in Stuttgart der Millionen Toten beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Hauptredner bei der Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist der Unternehmer und Mäzen Reinhold Würth. Der 80-Jährige wäre in den letzten Kriegstagen beinahe umgekommen. Dem Angriff eines Jagdfliegers in seiner hohenlohischen Heimat konnte er als Junge gerade noch entgehen. Die Feierstunde steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne). Der Landeschef des Volksbundes, Johannes Schmalzl (FDP), führt im Neuen Schloss in der Landeshauptstadt in die Thematik ein.

Für den Stuttgarter Regierungspräsidenten steht vor allem die völkerverbindende Funktion der Grabpflege im Vordergrund. Denn jährlich nehmen ungefähr 20 000 junge Leute an Grabpflege-Camps im Ausland teil, bei denen auch Begegnungen mit Menschen vor Ort auf dem Programm stehen. Insofern sind sie für Schmalzl Multiplikatoren für ein Europa der Werte, für Frieden, Freiheit und Demokratie.


Der Volksbund kümmert sich um 2,7 Millionen Gräber in 832 Kriegsgräberstätten in 45 Staaten. Allein in diesem Jahr werden 30 000 tote Soldaten geborgen, von denen noch viele identifiziert werden können. Für Angehörige organisiert der Volksbund Reisen zu den Grabstätten. Die Organisation im Südwesten mit dem drittgrößten Landesverband hat knapp 70 000 aktive Förderer und Gelegenheitsspender. (DPA/LSW)