Ludwigsburger Porzellanmanufaktur stellt Betrieb zum Jahresende ein

Die Porzellanmanufaktur stellt zum Jahreswechsel ihren Betrieb ein. Foto: Norbert Försterling/Archiv
Die Porzellanmanufaktur stellt zum Jahreswechsel ihren Betrieb ein. Foto: Norbert Försterling/Archiv

Die klamme jahrhundertealte Porzellan-manufaktur in Ludwigsburg stellt zum Jahreswechsel ihren Betrieb ein. Es sei bisher kein Käufer mit einem tragfähigen Konzept gefunden worden, sagte Insolvenzverwalter Stephan Rüdlin am Donnerstag. Die Marke wurde vor 257 Jahren gegründet. «Wenn kein Wunder passiert, wird der Betrieb der Schlossmanufaktur eingestellt», sagte er. Weil das Verfahren nicht öffentlich ist, machte Rüdlin keine Angaben zu den Gläubigern und der geforderten Summe.

Die Gesellschaft Blühendes Barock (BlüBa), die im Auftrag der Stadt Ludwigsburg und des Landes Baden-Württemberg die Markenrechte verwaltet, bezifferte ihre Forderungen auf rund 200 000 Euro. BlüBa-Chef Volker Kugel sagte der dpa, dass die Manufaktur noch das Weihnachtsgeschäft nutzen wolle, um die Restbestände an Porzellan zu verkaufen. Danach sei Schluss. Die Porzellanformen würden eingelagert. «Wir sehen keinen seriösen Käufer am Horizont», sagte er. Der Betrieb könne zu jedem Zeitpunkt wieder begonnen werden.


In der langen Geschichte der Manufaktur gab es immer wieder Phasen des Stillstands. Derzeit hat der Betrieb nach Darstellung des Insolvenzverwalters noch sechs Beschäftigte, darunter Porzellanmaler und Verkäufer. Die Produktion war bereits im vergangenen Jahr eingestellt worden. Zuletzt wurde nur noch Weißware bemalt. (DPA/LSW)