Land: Übergang von Fachhochschule zu Promotion vereinfachen

Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Foto: D. Naupold/Archiv
Die baden-württembergische Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne). Foto: D. Naupold/Archiv

Der Zugang zum Doktortitel soll für Absolventen der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) einfacher werden. Dazu richtet das Wissenschaftsministerium zehn neue Kollegs ein, an denen sich Professoren von Unis und HAW gemeinsam um Doktoranden kümmern, wie Ministerin Theresia Bauer (Grüne) am Montag in Stuttgart ankündigte. Bisher gibt es sieben solcher Kollegs im Land. HAW, die ehemaligen Fachhochschulen, haben nicht Recht, selbst Doktortitel zu vergeben.

Die stärkere Zusammenarbeit mit den Unis hält Bauer für die beste Lösung - die Pläne sollen auch ein Signal an andere Bundesländer sein, die an ein Promotionsrecht für alle Hochschulen denken. Vertreter von Unis und HAW begrüßten das Vorhaben.


Besonders die Kollegs seien wichtig, sagte Bauer: In den vergangenen vier Jahren gab es im Südwesten rund 400 Promotionen unter Beteiligung eines HAW-Professors, aber nur wenige davon an einem Kolleg. Diese Verfahren seien aber von Doktoranden und Betreuern besser bewertet worden und würden daher ausgebaut. Dennoch richtet das Land auch 40 neue Stipendien für HAW-Absolventen ein, die ihre Promotion individuell regeln wollen. Zusätzlich soll die Aufnahme von mehr HAW-Professoren an Uni-Fakultäten die Kooperation zwischen den Hochschulen verbessern - nicht nur bei der Ausbildung von Doktoranden, sondern auch bei gemeinsamer Forschung.


Insgesamt nimmt das Ministerium für die Pläne in den nächsten drei Jahren acht Millionen Euro in die Hand. In Baden-Württemberg promovieren an den neun Universitäten nach Aussage der Landesrektorenkonferenz jährlich rund 4500 Doktoranden. (DPA/LSW)