Vor Gericht ist Streit um «Schwarzen Donnerstag» nicht zu Ende

Der Polizeieinsatz 2010 gegen S21-Gegner ging in die Landesgeschichte ein. Foto: Marijan Murat/Archiv
Der Polizeieinsatz 2010 gegen S21-Gegner ging in die Landesgeschichte ein. Foto: Marijan Murat/Archiv

Der juristische Streit um den überharten Einsatz der Polizei gegen Stuttgart-21-Gegner am «Schwarzen Donnerstag» 2010 ist auch fünf Jahre danach noch nicht zu Ende. Vom 28. Oktober an verhandelt das Verwaltungsgericht Stuttgart über die Rechtmäßigkeit des Polizeieinsatzes, der mit mehr als hundert verletzten Demonstranten in die Landesgeschichte einging. Sieben Verletzte von damals klagen gegen das Land Baden-Württemberg als Dienstherr der Polizei. 

Erklärt das Verwaltungsgericht den Einsatz für rechtswidrig, stiegen ihre Chancen auf Schmerzensgeld und Schadenersatz in etwaigen Zivilprozessen, erklärte der ehemalige Richter und S-21-Gegner Dieter Reicherter.


Tausende Demonstranten hatten sich am 30. September 2010 auf dem Baufeld für den Tiefbahnhof gegen das Fällen von Bäumen gestemmt. Bei der Räumung wurden laut Land rund 160 Menschen mit Wasserwerfern, Pfefferspray oder Schlagstöcken verletzt. Das Milliardenprojekt Stuttgart 21 umfasst den Umbau des Hauptbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation und die neue Schnellbahnstrecke nach Wendlingen (Kreis Esslingen). (DPA/LSW)