Untersteller: Keine Chance für Aigners Stromtrassen-Pläne

Umweltminister Franz Untersteller. Foto: Inga Kjer/Archiv
Umweltminister Franz Untersteller. Foto: Inga Kjer/Archiv

Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) sieht keine Anzeichen dafür, dass der bayerische Vorstoß zur Verlegung der Stromtrasse SuedLink in den Südwesten und nach Hessen verwirklicht werden kann. «Nach den jüngsten Äußerungen von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) sehe ich keine Chancen, dass das Projekt so umgesetzt wird wie es die Bayern gern hätten», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Aber es sei wichtig, weiterhin den Widerspruch dagegen zu äußern. 

«Es wäre wahnsinnig, die Planung neu aufzurollen.» Gabriel hatte den Vorstoß aus Bayern zurückgewiesen.


Untersteller sagte, SuedLink dürfe nicht zu einem politischen Kuhhandel werden. Die Trasse sei im Bundesbedarfsplangesetz von 2013 verankert. Dem habe damals auch Bayern im Bundesrat zugestimmt. «Bei einer Neuplanung würde man erhebliche Zeit verlieren.»


Allein für Baden-Württemberg würde der bayerische Vorschlag eine Mehrbelastung von 150 Streckenkilometern an Hochspannungsleitungen bringen, kritisierte Untersteller, der inzwischen mit der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) am Telefon über das Thema gesprochen hat. Sie habe auf ein geplantes Spitzengespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Gabriel und dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) verwiesen. Dabei solle das Thema Mitte Juni noch einmal angesprochen werden. (DPA/LSW)