Kretschmann wirbt für Chancen der Digitalisierung

Winfried Kretschmann, baden-württembergischer Ministerpräsident. Foto: I.Kjer/Archiv
Winfried Kretschmann, baden-württembergischer Ministerpräsident. Foto: I.Kjer/Archiv

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) will die Technologieführerschaft des Landes ausbauen und setzt dabei auf die Digitalisierung der Wirtschaft. Diese sei ein zentraler Schlüssel dafür, dass Baden-Württembergs starke Wirtschaft auch künftig im globalen Wettbewerb bestehen könne, sagte der Regierungschef am Mittwoch in seiner Regierungserklärung im Stuttgarter Landtag. «Wir sind auf einem guten Weg, wir dürfen in unseren Anstrengungen nicht nachlassen.» Einige große Unternehmen hätten die Chancen bereits erkannt. 

Aber die Digitalisierung müsse auch in die gesamte Breite des Mittelstandes gebracht werden.


Kretschmann stellte eine Gesamtstrategie Digitalisierung vor. Die Landesregierung will zum Beispiel ein TÜV-ähnliches Zertifikat für Software und Sicherheitssystem für baden-württembergische Unternehmen aufbauen und einen Wagniskapitalfonds auflegen, um innovative Unternehmensgründer zu unterstützen. Eine «Forschungsfabrik» soll in enger Kooperation mit der Fraunhofer-Gesellschaft Technologievorsprünge erarbeiten. Medienbildung soll von der Grundschule bis zum Abitur zum Thema aller Schulfächer werden.


Der Bewerber für die CDU-Spitzenkandidatur zur Landtagswahl 2016, Guido Wolf, kritisierte die Pläne als wenig ambitioniert. «Wir brauchen einen großen Wurf und kein Stückwerk.» Zudem komme Kretschmanns Regierungserklärung zu dem Thema zu spät. Wolf stellte seinen Gegenentwurf vor und schlug vor, dass Regierung, Opposition, Wissenschaft und Wirtschaft bei diesem Thema kooperieren sollten. Zunächst müsse Grün-Rot aber vor allem mehr Geld für die digitale Offensive in die Landeshaushalte einstellen. (DPA/LSW)