Bolt siegt in London in 9,85 - Wierig Diskus-Zweiter

Usain Bolt holt sich den Sieg in London mit Saisonbestzeit. Foto: Ian Langsdon
Usain Bolt holt sich den Sieg in London mit Saisonbestzeit. Foto: Ian Langsdon

Auf einer künstlichen Rakete und im Schneckentempo kam Usain Bolt ins Londoner Olympiastadion - als pfeilschneller Sieger verließ es der Sprint-Superstar wieder. Der Superstar aus Jamaika gewann beim Diamond League-Meeting der Leichtathleten die 100 Meter sicher in 9,85 Sekunden. Er war damit so schnell wie noch nie in diesem Jahr und legte damit eine gelungene Generalprobe für die Weltmeisterschaften in zwei Wochen in Moskau hin.

Vor 60 000 Zuschauern im ausverkauften Olympiastadion, das mittlerweile Queen Elizabeth Olympic Park heißt, wurde Bolt ein Jahr nach seinem dreifachen Gold-Triumph bei den Sommerspielen schon bei der Präsentation groß gefeiert. Der Showmann im giftgrünen T-Shirt winkte feixend ins Publikum - und gab später beim Schlusspunkt des Sportfests Gas. Mit seiner Siegeszeit blieb der 26-Jährige allerdings über der Saisonbestmarke des Dopingsünders Tyson Gay (9,75). Der Weltrekordler ließ nach einem mäßigen Start am Ende den Amerikaner Michael Rodgers (9,98) und seinen Landsmann Nesta Carter (9,99) hinter sich. Bolts Saisonbestzeit lag bis dahin bei 9,94.

 

Für Bolt war es sein erster Start nach Bekanntwerden der positiven Proben seiner Sprintrivalen Gay und Asafa Powell (ebenfalls Jamaika) am 14. Juli. «Ich bin sauber», hatte er am Tag vor seinem Rennen bei einer Pressekonferenz mit vielen Fragen nach Doping erklärt. Der sechsfache Olympiasieger gilt auch als klarer WM-Favorit über 200 Meter. In London siegte sein Landsmann Warren Weir über die halbe Stadionrunde in starken 19,89 Sekunden.

 

In einem hochklassigen Hochsprung-Wettbewerb setzte sich der derzeitige Überflieger Bogdan Bondarenko mit 2,38 Meter durch. Der Ukrainer, der in diesem Jahr schon die 2,41 überwunden hat, ließ die Latte dann sogar auf 2,43 und 2,47 Meter legen - riss aber. Der Weltrekord des Kubaners Javier Sotomayor liegt seit 1993 bei 2,45. Zum Auftakt hatte der Magdeburger Martin Wierig den zweiten Platz im Diskuswerfen belegt. Der deutsche Meister musste sich mit 66,60 Metern nur Piotr Malachowski (67,35) geschlagen geben. Der Pole blieb allerdings deutlich unter seiner Weltjahresbestleistung von 71,84. Dritter wurde der Este Gerd Kanter mit 66,29. Olympiasieger und Weltmeister Robert Harting aus Berlin war nicht am Start.

 

Im Stabhochspringen untermauerte Silva Yarisley ihre Favoritenstellung für die WM. Die Kubanerin siegte mit 4,83 Metern und blieb damit sieben Zentimeter unter ihrer unangetasteten Saisonbestmarke. Zweite wurde Olympiasiegerin Jenifer Suhr (4,73) aus den USA vor Fabian Murer aus Brasilien (4,63) und der höhengleichen Leverkusenerin Silke Spiegelburg.

 

Für eine Weltjahresbestzeit und Landesrekord über 400 Meter Hürden sorgte die Tschechin Zuzana Hejnova mit 53,07 Sekunden. Im 1500-Meter-Rennen scheiterte die Regensburgerin Corinna Harrer klar beim Versuch, die WM-Norm von 4:05,50 Minuten zu knacken und wurde abgeschlagen Letzte. (DPA)

 

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