Neuerungen im französischen Fernbus-Markt

Busreisen werden eine immer beliebtere Art zu reisen, da mehr und mehr Strecken befahren werden. Vor allem Busfahrten nach Frankreich werden durch den geöffneten Fernbusmarkt zum beliebten Transportmittel. In Deutschland schreiben sie bereits im dritten Jahr in Folge Erfolgsgeschichte: Die Fernbusse von MeinFernbus Flixbus, Berlin Linien Bus, DeinBus, Postbus und Co. Anfang 2013 wurden hier die gesetzlichen Regelungen gelockert, sodass die Busse auf Strecken ab 50 km Reisende befördern – und damit in Konkurrenz zur Bahn treten dürfen.

Seitdem floriert der Markt unaufhörlich. Nachdem zunächst ein Beförderungsunternehmen nach dem anderen gegründet wurde, sodass man fast schon den Überblick verlieren konnte, haben einige kleinere Unternehmen wie etwa City2City ihre Dienste wieder eingestellt. Zudem haben die zwei Riesen MeinFernbus und Flixbus im vergangenen Jahr fusioniert und nehmen seither mit etwa zwei Dritteln den größten Marktanteil ein. Der große Vorteil beim Erfolg der Fernbusse bleibt aber: Die Ticketpreise bleiben bis jetzt niedrig, was vor allem junge Reisende lockt. Und auch das Fahrtennetz wird immer dichter und erfasst vermehrt auch mittelgroße Strecken sowie das europäische Umland. Schließlich hat sich der Reisekomfort erhöht und bequeme, verstellbare Sitze, Klimaanlage sowie kostenloser W-LAN Zugang gehören mittlerweile zur Standardausstattung.


Startschuss für die französischen Busse


Eine vergleichbare Entwicklung wird nun auch in Frankreich erwartet. Seit Anfang August ist auch dort eine Gesetzesänderung in Kraft, die dem Land wirtschaftliche Modernisierung bringen soll. Das sogenannte „Macron-Gesetz“, nach dem französischen Wirtschaftsminister benannt, sieht unter anderem vor, dass nun Fernbusse auf Strecken ab 100 km, auf denen bisher die Bahn (SNCF) ihr Monopol hatte, Reisende befördern dürfen.


Fernbusse auf Strecken ab 100 km, auf denen bisher die Bahn (SNCF) ihr Monopol hatte, dürfen seit Anfang August 2015 Reisende befördern.
Fernbusse auf Strecken ab 100 km, auf denen bisher die Bahn (SNCF) ihr Monopol hatte, dürfen seit Anfang August 2015 Reisende befördern.


Für die jährlich rund 16 Millionen Frankreich-Reisenden aus Deutschland verheißt dies ganz neue, kostengünstigere Möglichkeiten. Während von diesen etwa 8,7 Millionen bisher die Bahn genutzt haben, könnten Schätzungen zufolge schon bald etwa 1 Million den Bus nehmen. Zudem dürften, sollte der Markt ähnlich wie in anderen europäischen Ländern florieren, die Ticketpreise zwischen 10-70% sinken.


Bereits jetzt bieten Fernbus-Unternehmen wie iDBus, Isilines (Eurolines), Starshipper oder Megabus ihre Fahrten an. Allerdings ist das Streckennetz viel schlechter als etwa in Deutschland ausgebaut und erfasst bisher nur die größeren oder touristische Städte. So erstaunt es nicht, dass die beliebtesten Strecken von Paris bis Lyon und Marseille führen. Aus Süddeutschland gelangt man etwa über Metz und Reims in die französische Hauptstadt. Es gilt sich allerdings zu gedulden. Denn nichts spricht dagegen, dass der junge französische Markt dem Trend hierzulande folgen wird.


Szenario 7