Trends der Tourismusbranche 2015

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) und der Deutsche Tourismusverband (DTV) sind die größten Interessenvertreter der Fremdenverkehrsbranche in der Bundesrepublik. Sie versuchen jedes Jahr aufs Neue, die sich ständig ändernden Reisetrends festzustellen und entsprechende Impulse an ihre Mitglieder zu geben. Ein Blick in die Zukunft des Tourismus zeigt: Hyper-Vernetzung und virtuelle Realität werden die Branche maßgeblich beeinflussen.


Aktuelle Reisetrends der Deutschen


Die Reiselust der Deutschen ist auch im Jahr 2015 ungebrochen. Trotz vieler politischer Brennpunkte befindet sich das Urlaubsverhalten auf einem erneuten Rekordkurs. Der große Gewinner ist einmal mehr die Bundesrepublik selbst, denn im eigenen Land gefällt es den Deutschen mit Abstand am besten. 37 Prozent aller Reisenden hielten sich 2014 im Inland auf – ein Trend, der sich auch in diesem Jahr zu bestätigen scheint, wie der DTV berichtet. Dahinter folgen Spanien, Italien und die Türkei. 

Aber auch Fernreiseziele wie Nordamerika und Südasien erfreuen sich einer immer größer werdenden Beliebtheit unter den Bundesbürgern. Innerhalb Deutschlands liegt die Destination Ostsee nur knapp vor den wunderschönen Reisezielen Bayerns. Neben der Landeshauptstadt München generieren das Allgäu und der Bayerische Wald die meisten Übernachtungen im Freistaat. Allein im Mai dieses Jahres kann das größte deutsche Bundesland fast acht Millionen Übernachtungen aufweisen. Das sind rund 19 Prozent aller in Deutschland getätigten Übernachtungen dieses Monats. Einen großen Anstieg der Besucherzahlen konnten auch die Niederlande verbuchen. Städtereisen sowie der Wander- und Fahrradtourismus nehmen jedes Jahr zu. Sie laufen langsam aber sicher dem klassischen Strandurlaub den Rang ab, denn der Kurzurlaub wird immer mehr zum Trend. Während die Deutschen 2002 noch durchschnittlich für 14,8 Tage verreisten, waren es 2014 nur noch 12,1 Tage.


Tourismus-Marketing der Zukunft


Die Welt befindet sich im ständigen Wandel und mit ihr der Tourismus. Keine andere Branche ist mit so viel Emotionalität verbunden, was sich vor allem auf das Marketingkonzept einer jeden Destination auswirkt. Besonders kleine und mittelständische Gastronomiebetriebe oder Hotels kämpfen im immer unübersichtlicher werdenden Dschungel der Beherbergungsbetriebe um Sichtbarkeit im Vertriebskanal Nummer eins – dem Internet. Die Machete für das Dickicht an Angeboten könnte hierbei die Kooperation zwischen der DEHOGA Bayern und dem führenden Online-Marketing-Berater ReachLocal sein. Die Erfahrungen der Suchmaschinenexperten sollen den Mitgliedern des Verbandes dabei helfen, das lokale Marketing zu optimieren und damit den langfristigen Geschäftserfolg sichern. Denn um eine Verlagerung des Marketingbudgets von Print zu Online kommt in einer Zeit der zunehmenden Digitalisierung kein Unternehmen mehr herum. Das richtige Produkt zur richtigen Zeit dem richtigen Kunden am richtigen Ort anzubieten – das ist die Königsdisziplin des Marketings und lässt sich durch die Unmengen von Daten, die tagtäglich von Google und Co. gespeichert werden, so einfach wie noch nie meistern. Dazu gesellt sich eine immer größer werdende Internetaffinität der Zielgruppen, die ein gut funktionierendes WiFi-Netz einer hoteleigenen Bücherei vorziehen. Außerdem wird es Zukunftsforschern zufolge mit Hilfe der erweiterten Realität (augmented reality) schon bald möglich sein, den Urlaubsort vor der Reise virtuell zu besuchen, wodurch sich das Marketing im Tourismus noch einmal grundlegend verändert. Hier heißt es: Auf der Höhe bleiben und nicht den Anschluss verpassen


Szenario 7