Kirchensteuer auf Kapitalerträge - Sperrvermerk möglich

Seit Jahresbeginn wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisiert abgeführt. Die Beantragung eines Sperrvermerks ist jedoch möglich. Foto: Hendrik Schmidt
Seit Jahresbeginn wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisiert abgeführt. Die Beantragung eines Sperrvermerks ist jedoch möglich. Foto: Hendrik Schmidt

Seit dem Jahresbeginn wird die Kirchensteuer auf Kapitalerträge automatisch abgeführt. Banken, Versicherungen und Fonds-gesellschaften behalten seither nicht nur die Abgeltungsteuer, sondern auch die Kirchen-steuer für kirchensteuerpflichtige Kunden ein und führen diese an das Finanzamt ab. «Wer nicht an diesem Verfahren teilnehmen will, kann dem automatischen Datenabruf wider-sprechen», erklärt Constanze Grüning vom Bund der Steuerzahler. Dafür muss beim Bundeszentralamt für Steuern ein Sperrvermerk eingereicht werden.


Institute, wie Banken oder Versicherungen, sind verpflichtet, einmal im Jahr beim Bundeszentralamt für Steuern die Religionszugehörigkeit ihrer Kunden abzufragen. Wer nicht möchte, dass in diesem Jahr im Zeitraum vom 1. September bis 31. Oktober seine Religionszugehörigkeit abgefragt wird, muss den Sperrvermerk spätestens bis zum 30. Juni 2015 beantragen. Dafür gibt es einen amtlich vorgeschriebenen Vordruck. Das Formular finden Interessierte im Internet unter www.formulare-bfinv.de.


Wer einen Sperrvermerk einlegt, sollte beachten, dass die Kirchensteuer auf seine Kapitalerträge für das Jahr 2016 nicht automatisch abgeführt wird. Die Kirchensteuer muss dann über die Einkommensteuererklärung ermittelt werden. Kirchenangehörige, die einen Sperrvermerk eingelegt haben, müssen daher eine Steuererklärung abgeben und die Anlage KAP ausfüllen. Weitere Besonderheiten ergeben sich für Sparer durch das automatische Verfahren nicht. (DPA/TMN)