Etwas weniger Arbeitslose im Südwesten

Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent. Foto: S. Kahnert/Archiv
Die Arbeitslosenquote lag bei 4,1 Prozent. Foto: S. Kahnert/Archiv

Der baden-württembergische Arbeitsmarkt hat im Februar von der stabilen Konjunktur profitiert. Die Arbeitslosenquote ging leicht auf 4,1 Prozent zurück, wie die Regionaldirektion der Bundes-agentur für Arbeit am Donnerstag in Stuttgart mitteilte. Etwa 240 000 Menschen hatten keinen Job - im Januar waren es gut 3000 mehr. Der Arbeitsmarkt habe sich unbeeindruckt von den internationalen Krisen gezeigt, und auch der Winter habe keine spürbaren Auswirkungen gehabt. Der Südwesten hat somit weiterhin die niedrigste Arbeitslosenquote in Deutschland. 

Im Nachbarland Bayern betrug sie 4,2 Prozent.


Der Chef der Regionaldirektion, Christian Rauch, sagte: «Die Chance, Arbeitslosigkeit zu reduzieren, ist da, wenn alle Arbeitsmarktakteure sie nun klug nutzen.» Im Südwesten gab es insgesamt im Februar 75 239 offene Stellen. Dies seien 9125 mehr als im Februar vor einem Jahr. Die Jugendarbeitslosigkeit im Südwesten betrug im zu Ende gehenden Monat 3,0 Prozent. Vor einem Jahr waren es noch 2,9 Prozent. Trotz der leichten Zunahme liegt das Land hier gleichfalls mit der niedrigen Quote an der Spitze aller Bundesländer.


Sozialministerin Katrin Altpeter und Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid (beide SPD) erklärten: «Die konjunkturelle Erholung sorgt für Stabilität am baden-württembergischen Arbeitsmarkt.» Der trotz vieler internationaler Unwägbarkeiten gute Start des Arbeitsmarkts ins Jahr 2015 gibt nach Auffassung der beiden Politiker Anlass zum Optimismus für das gesamte Jahr. «Wir gehen davon aus, dass die hohe Auslandsnachfrage auch in diesem Jahr ein wichtiger Schrittmacher für die heimische Wirtschaft bleibt», sagte Schmid weiter.


Bei der Diakonie Württemberg kam keine Jubelstimmung auf. Sie verwies auf die Langzeitarbeitslosen. So betrage die durchschnittliche Dauer von Arbeitslosigkeit für Hartz-IV-Bezieher 553 Tage - wieder einen Tag mehr als im Vormonat und 14 Tage mehr als im Vorjahresmonat. Aber die Menschen, die reguläres Arbeitslosengeld beziehen, sind durchschnittlich 178 Tage ohne Beschäftigung. DGB-Landeschef Nikolaus Landgraf verwies im Zusammenhang mit den Arbeitsmarktzahlen auf die Diskussion um den gesetzlichen Mindestlohn. Er schaffe mehr Nachfrage und stütze damit Konjunktur und Beschäftigung. (DPA/LSW)