Stuttgarter Flughafen wird nach Manfred Rommel benannt

Der 2013 verstorbene Manfred Rommel. Foto: Bernd Weissbrod/Archiv
Der 2013 verstorbene Manfred Rommel. Foto: Bernd Weissbrod/Archiv

Name mit Geschmäckle: Knapp ein Jahr nach dem Tod von Stuttgarts ehemaligem Oberbürgermeister Manfred Rommel (1928-2013) wird der Landesflughafen nach dem allseits beliebten CDU-Politiker benannt. Am Mittwoch (22.10.) enthüllt Rommels Nach-Nachfolger Fritz Kuhn (Grüne) eine erste Hinweistafel. Pikant ist die Namenswahl jedoch wegen Manfred Rommels Vater: dem ehemaligen Nazi-Offizier und Generalfeldmarschall Erwin Rommel (1891-1944), der wegen seines Einsatzes während des Afrika-Feldzugs als «Wüstenfuchs» bekannt und zum wichtigen Bestandteil der NS-Kriegspropaganda wurde.

Auch andere deutsche Flughäfen tragen Namen ehemaliger Politiker, so ist der in Köln/Bonn nach Konrad Adenauer (CDU) und der in München nach Franz Josef Strauß (CSU) benannt, der Hauptstadtairport nach Willy Brandt (SPD). Stuttgart entschied sich nur für einen Namenszusatz. Heißt: Nur an recht wenigen Stellen etwa bei der Anfahrt wird der Fluggast überhaupt dem Namen Manfred Rommel begegnen. Entscheidend für die Orientierung bleibt der Ortsname und der internationale Buchstaben-Code STR für Stuttgart. Ungleich deutlicher ist der Airportname für Passagiere, die am New Yorker JFK (für John F. Kennedy) oder dem CDG (Charles de Gaulle) in Paris landen oder abfliegen.


Manfred Rommel starb im November 2013. Von 1974 bis 1996 war der CDU-Politiker Oberbürgermeister von Stuttgart - und erwarb sich dabei überparteilich als Wächter der Toleranz höchsten Respekt. Zu Zeiten des RAF-Terrors wurde er bundesweit bekannt, weil er RAF-Terroristen nach ihrem Suizid im Gefängnis Stammheim 1977 in Stuttgart bestatten ließ. «Mit dem Tod muss die Feindschaft enden» - dieses Rommel-Zitat ging um die Welt. (DPA/LSW)