Mieter und Baubranche: Mieten mit mehr Staatsgeld mindern

Neubauten im Stadtteil Neuhausen in München. Foto: Lukas Barth
Neubauten im Stadtteil Neuhausen in München. Foto: Lukas Barth

Der Staat soll nach dem Willen des Mieterbunds und der Immobilienbranche den Wohnungsbau stärker fördern, damit die Mieten auch für Normalverdiener erschwinglich bleiben. Für Bauherren soll es nach dem Willen der sieben Verbände höhere steuerliche Abschreibungsgrenzen sowie Finanzierungshilfen und günstiges Bauland aus öffentlicher Hand geben. «Wir brauchen neue Wohnungen insbesondere im mittleren und unteren Preissegment», sagte Mieterbund-Geschäftsführer Lukas Siebenkotten am Mittwoch in Berlin.

«Der Markt allein wird es nicht richten», warnte der Präsident des Gesamtverbands der Wohnungswirtschaft, Axel Gedaschko.

 

Im Auftrag der Verbände nannte das Pestel-Institut in einer Studie mögliche Stellschrauben: Bauherren könnten jährlich drei oder vier statt bisher zwei Prozent der Baukosten von der Steuer absetzen dürfen, öffentliche Förderprogramme könnten die Finanzierungskosten um ein Prozent senken, und Bund und Kommunen könnten Grundstücke für Mietwohnungsbau 25 Prozent billiger anbieten. Seien alle Forderungen erfüllt, ließen sich die Kaltmieten um bis zu 4,14 Euro je Quadratmeter senken, sagte Studienautor Matthias Günther.

 

Die Gesamtkosten ihres «Deutschland-Plans für bezahlbares Wohnen» nennen die Verbände nicht. Sie betonten, das Programm werde sich für den Staat rechnen. «Der Bau der Häuser wird einen ordentlichen Schub an Steuern und Sozialabgaben bringen», sagte Günther. Ein Drittel der Investitionskosten fließe so an den Staat zurück. (DPA)