Wende im Fall Henri: Behinderter Junge wiederholt vierte Klasse

Die Suche nach einer weiterführenden Schule für den behinderten Jungen Henri aus Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis) hat sich vorerst erledigt. Ihr Sohn werde die vierte Klasse wiederholen, sagte Henris Mutter Kirsten Ehrhardt am Freitagabend der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Darauf hätten sich die Eltern des Kindes mit dem staatlichen Schulamt, der zuständigen Sonderschule und dem Rektor der betroffenen Grundschule einvernehmlich geeinigt. Zu den Gründen machte Ehrhardt keine Angaben. Zuvor hatte die «Rhein-Neckar-Zeitung» darüber berichtet.

 

Die Eltern des Jungen mit Down Syndrom hatten vergeblich dafür gekämpft, dass ihr Sohn nach der Grundschule mit seinen Freunden auf das Gymnasium im Rhein-Neckar-Kreis wechselt. Die Schule lehnte das ab. Auch die Hoffnungen der Eltern, Kultusminister Andreas Stoch (SPD) würde den Beschluss des Gymnasiums aufheben, erfüllten sich nicht. Mit Blick auf ihre Entscheidung sagte Ehrhardt: «Damit sind alle anderen Optionen, die man uns gegeben hat, erstmal vom Tisch.»

 

Zur Inklusion - also der Integration Behinderter in den Unterricht - will Stoch nach Angaben von vor knapp zwei Wochen «in Kürze» Eckpunkte für ein neues Gesetz vorstellen. Darin werde etwa festgelegt, dass die Eltern zwischen dem Besuch ihres behinderten Kindes in einer Sonderschule oder einer Regelschule wählen können, ohne dass sie sich eine bestimmte Schule aussuchen könnten. (DPA/LSW)

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