Beschäftigte im Großhandel bekommen 4,5 Prozent mehr Geld

Die Gewerkschaft Verdi forderte ein verbessertes Angebot. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Die Gewerkschaft Verdi forderte ein verbessertes Angebot. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Die Beschäftigten in Baden-Württembergs Groß- und Außenhandel bekommen mehr Geld. Am 1. Juli steigen die Löhne und Gehälter zunächst um 2,5 Prozent und am 1. April 2018 um 2 Prozent, wie Arbeitgeber und die Gewerkschaft Verdi nach einem Treffen in Ettlingen mitteilten. Der Zwei-Jahres-Vertrag beginnt rückwirkend zum 1. April, für die ersten drei Monate gibt es keine Entgelterhöhung. Beide Seiten machten Abstriche bei ihren ursprünglichen Positionen:

Verdi hatte als ersten Schritt ein Plus von 5,6 Prozent gefordert, die Arbeitgeber hatten hierfür nur 1,3 Prozent geboten.

 

Vergangene Woche hatten sich die Tarifparteien in Nordrhein-Westfalen geeinigt. Den dortigen Vorgaben folgten Baden-Württembergs Verhandlungsführer am Montag und übernahmen sie. Wolfgang Krüger von Verdi sprach nach der Einigung von einem «vertretbaren Abschluss, der auch angesichts der zu erwartenden Preissteigerungen noch zu realen Entgeltsteigerungen führen wird». Christoph Fauser von den Arbeitgebern nannte den Kompromiss «ein Ergebnis an der Grenze des Vertretbaren, mit dem aber beide Seite leben können».

 

Im Groß- und Außenhandel im Südwesten arbeiten rund 120 000 Menschen. Der neue Tarifvertrag gilt nach Einschätzung von Verdi bindend nur für etwa ein Fünftel der Beschäftigten, also 24 000. Die Vorgaben gelten aber auch als Orientierung für Firmen außerhalb des Tarifvertrages. Zu den Branchengrößen mit Tarifbindung gehören die Pharmahändler Sanacorp und Noweda sowie der Edeka-Großhandel und der Bäckerei- und Konditorei-Großhandel Bäko. (DPA/LSW)