Pulitzer-Preise für «Panama Papers» und Trump-Berichte

Der Journalisten David Fahrenthold (M) freut sich über den Pulitzer-Preis. Foto: Bonnie Jo Mount/The Washington Post/AP
Der Journalisten David Fahrenthold (M) freut sich über den Pulitzer-Preis. Foto: Bonnie Jo Mount/The Washington Post/AP

Die Enthüllung der «Panama Papers» und die Berichterstattung mehrerer Medien zu US-Präsident Donald Trump sind mit Pulitzer-Preisen ausgezeichnet worden.

Für die «Panama Papers» bekam das in Washington ansässige Internationale Netzwerk Investigativer Journalisten (ICIJ), der in Kalifornien sitzende Medienkonzern McClatchy und der «Miami Herald» den Preis für «erklärende Berichterstattung», wie die Organisatoren am Montag in New York mitteilten.

 

 

Auch die «Süddeutsche Zeitung» war an der Enthüllung beteiligt gewesen, die Pulitzer-Preise zeichnen allerdings nur US-amerikanischen Journalismus aus. Indirekt gehöre die Ehrung aber auch allen anderen weltweit beteiligten Medien, sagte der Vorsitzende des Pulitzer-Preis-Gremiums, Mike Pride. «Es ist keine Frage, dass dies ein viel größeres Projekt war.»

 

Die beteiligten Medien auf der ganzen Welt hatten im April 2016 über rund 200 000 von der Kanzlei Mossack Fonseca gegründete Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Veröffentlichung führte zu Ermittlungen auf der ganzen Welt und zu einer Debatte über Steueroasen und Geldwäsche.

Für ihre Trump-Berichterstattung wurden unter anderem die «Washington Post» und das «Wall Street Journal» ausgezeichnet. Den Preis in der Königskategorie «Dienst an der Öffentlichkeit» gewann die Lokalzeitung «New York Daily News» und die stiftungsfinanzierte Recherchegruppe «ProPublica» für die Aufdeckung von diskriminierendem Missbrauch von Zwangsräumungsregelungen in New York.

 

Die «New York Times» bekam insgesamt drei Pulitzer-Preise, unter anderem für Reportage und Fotos. Auch die «Chicago Tribune» und der «New Yorker» wurden ausgezeichnet, aber auch kleinere Medien wie die «Charleston Gazette-Mail» aus West Virginia und die «East Bay Times» in Kalifornien.

 

«Wir sind nicht in einer Phase des Niedergangs des Journalismus, sondern mitten in einer Revolution», sagte Pride. Journalisten stünden heute unter anderem dank des Internet völlig neue Mittel zur Verfügung und sie nutzten sie gewinnbringend.

 

Die Pulitzer-Preise, die in diesem Jahr bereits zum 101. Mal vergeben werden, gibt es in 21 Sparten, darunter auch Schauspiel, Musik, Poesie und Belletristik. 14 Sparten betreffen journalistische Arbeiten. (DPA)