Maschinenbauer Dürr plant für 2017 zurückhaltend

Ein Mitarbeiter des Anlagenbauers Dürr arbeitet an einem Roboter. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv
Ein Mitarbeiter des Anlagenbauers Dürr arbeitet an einem Roboter. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv

Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr geht mit einer äußerst vorsichtigen Planung in das neue Jahr. «Für 2017 erwarten wir aus heutiger Sicht eine stabile Entwicklung, allerdings fällt die Prognose angesichts der politischen Unwägbarkeiten schwerer als in den Vorjahren», sagte Dürr-Chef Ralf Dieter am Donnerstag in Stuttgart. «Der Ausblick ist konservativ, aber optimistisch.» Zu der aktuellen Situation in den USA wollte sich Dieter nicht äußern. Dürr hat neben den USA auch Standorte in Mexiko. «Das müssen wir beobachten», sagte er.

«Wir rechnen aber erst einmal damit, dass die USA stabil bleiben.»

 

Das Hauptgeschäft von Dürr sind Lackieranlagen und Roboter für die Autoindustrie. Doch obwohl die Branche mit einem Plus auch im wichtigen chinesischen Markt plant, ist der Maschinen- und Anlagenbauer zurückhaltend: 2017 rechnet Dürr mit einem Erlös zwischen 3,4 und 3,6 Milliarden Euro - also höchstwahrscheinlich weniger als 2016. Ein Grund ist der Verkauf der Reinigungssparte Ecoclean, durch den Dürr etwa 150 Millionen Euro verliert. Doch auch ohne diesen Wegfall könnten die Erlöse nach dem derzeitigen Plan unter denen des Vorjahres liegen.

 

Diese waren 2016 nach vorläufigen Zahlen unter anderem negativer Währungseffekte um 5,1 Prozent auf 3,57 Milliarden Euro zurückgegangen. 2015 hatte Dürr außerdem mehr Umsatz mit Lackieranlagen gemacht. Vor allem in dem für Dürr in der Vergangenheit so wichtigen chinesischen Markt waren die Aufträge um 35 Prozent zurückgegangen. Er rechne aber mit einer einsetzenden Dynamik in der zweiten Jahreshälfte 2017, sagte Dieter. Auch das Geschäft mit dem wichtigen Kunden VW habe etwas unter dem Durchschnitt der Jahre zuvor gelegen. Es gebe aber eine Chance, dass man in diesem Jahr wieder im langfristigen Mittel liege.

 

Dabei schließt der Dürr-Chef nach dem Kauf des Möbelmaschinenbauers Homag vor zwei Jahren weitere Übernahmen nach wie vor nicht aus. Mögliche Kandidaten müssten eine Umsatzgröße von 100 bis 150 Millionen Euro haben und gut passen, sagte Dieter. Sie sollten zudem näher am Konsumenten sein als das Autogeschäft.

 

In das laufende Jahr ist Dürr mit einem hohen Auftragseingang von knapp 3,7 Milliarden Euro gestartet - ein Plus von sieben Prozent. Ein Auftrag sei storniert worden, sagte Dieter, ansonsten wäre der Auftragseingang noch höher ausgefallen.

 

Nach Steuern legte der Gewinn wegen eines besseren Finanzergebnisses und geringeren Steueraufwands um 12,8 Prozent auf 187,8 Millionen Euro zu. Die deutschen Mitarbeiter werden mit einer Erfolgsbeteiligung von 2500 Euro bedacht. Die Zahl der Mitarbeiter stieg um gut 400 auf 15 235. (DPA/LSW)