Mängel vor Hauptuntersuchung finden und beheben

Auf Erste Hilfe vorbereitet sein: Der Inhalt des Verbandskasten sollte noch haltbar sein. Fehlt der Kasten ganz, werten das die Prüfer als geringen Mangel. Foto: Christin Klose
Auf Erste Hilfe vorbereitet sein: Der Inhalt des Verbandskasten sollte noch haltbar sein. Fehlt der Kasten ganz, werten das die Prüfer als geringen Mangel. Foto: Christin Klose

Auf Prüfungen sollte man sich gut vorbereiten. Das gilt für das Auto und dessen wichtigsten Check: die Kfz-Hauptuntersuchung. Trotz steigender technischer Komplexität lassen sich viele Mängel vor dem Prüftermin auch vom Halter selbst beheben oder zumindest entdecken.

Natürlich lässt sich zum Beispiel der Fehlerspeicher über die On-Board-Diagnose-Schnittstelle nicht ohne Fachwissen und die entsprechenden Geräte auslesen.

Aber einen Scheibenwischer mit lockerer Gummilippe - bei der HU ein sicherheitsrelevanter Mangel - kann man ohne großen Aufwand nicht nur selber entdecken, sondern auch selbst reparieren, sagt Constantin Hack vom Auto Club Europa (ACE).

 

Augenfällig sind auch kaputte Blinker und weitere Mängel an der Beleuchtung. Ob zum Beispiel die Scheinwerfer verstellt sind, klärt ein einfacher Test: Sobald die Lichtkegel an einer Hauswand oder dem Garagentor nicht auf gleicher Höhe liegen, bestehe Handlungsbedarf, sagt Vincenzo Lucà vom Tüv Süd. Weist ein Rückstrahler Beschädigungen auf, gilt dies als schwerer Mangel. Ist mehr als eine Leuchte pro Funktionsgruppe defekt, fällt man durch die Prüfung.

 

Mittlerweile sei es wieder etwas leichter geworden, Lämpchen am Auto selbst zu tauschen, sagt Hack. Bei Xenon- oder LED-Licht müssten allerdings Profis ran. Sind die Scheinwerfer verstellt, rät Lucà ebenfalls zur Fahrt in die Werkstatt.

 

Zu den einfachsten Vorkehrungen gehört, das Ablaufdatum des Verbandkasteninhalts zu checken und gegebenenfalls Ersatz zu besorgen. Ist das Warndreieck noch vorhanden? Auf darauf wird geschaut. Ebenso leicht lassen sich Steinschläge in der Frontscheibe, schlecht befestigte oder dreckige Nummernschilder oder mancher Mangel an den Reifen entdecken. Vorgeschrieben ist eine Profiltiefe von 1,6 Millimetern, Experten raten aber zu mindestens 4 Millimetern.

 

Eine Tüv-Checkliste führt weitere Punkte an. Dazu gehört die Erinnerung daran, den Fahrzeugschein (Zulassungsbescheinigung Teil I) zur Prüfung mitzubringen. Oder dass die Hupe genauso funktionieren sollte wie Heizungsgebläse oder Gurtschlösser. Leuchtet ein Warnlämpchen, empfiehlt sich vorab der Werkstattcheck - sonst muss man womöglich zur Wiedervorführung. «Wenn die Lenkung Spiel hat, dann merken Sie das, können aber wenig dran ändern», nennt Hack ein anderes Beispiel, das eine Reparatur vorab notwendig macht. Auch den Stand der Bremsflüssigkeit könne man selbst prüfen, deren Wechsel müsse man als Laie aber der Werkstatt überlassen.

 

Einen Fehler sollten Halter allerdings nicht begehen: «In die Werkstatt fahren und sagen: bitte einmal Tüv-fertig machen. Das ist ein Freifahrschein für die Werkstatt», sagt Hack. Die Folge: Es könne mehr repariert werden, als für die HU erforderlich. Wer keine Hinweise auf Mängel hat, sollte es lieber umgekehrt machen: «Zum Termin fahren und mit dem Mängelbericht zur freien Werkstatt.» (DPA/TMN)