Stuttgart 21: Opfer akzeptieren Entschädigung

Ein Wasserwerfer spritzt in Stuttgart auf Demonstranten. Foto: Marijan Murat/Archiv
Ein Wasserwerfer spritzt in Stuttgart auf Demonstranten. Foto: Marijan Murat/Archiv

Nach jahrelangem Streit nehmen Opfer des Wasserwerfereinsatzes gegen Stuttgart-21-Demonstranten die Entschädigung des Landes Baden-Württemberg an. Dietrich Wagner, der seit September 2010 nach Druckstößen aus einem Wasserwerfer gegen seinen Kopf nahezu blind ist, sagte am Dienstag in Stuttgart: «Es ist schön, wenn das Ganze mal befriedet und vorbei ist.» Der 72-Jährige erhält 120 000 Euro. Ein Foto, wie er am «Schwarzen Donnerstag» gestützt auf Helfer und aus den Augen blutend den Stuttgarter Schlossgarten verlässt, ging um die Welt.

Der selbstständige Sänger und Schlagzeuger Daniel Kartmann hat infolge der Wasserstöße am «Schwarzen Donnerstag» eine schwere Augenoperation wegen Netzhautablösung hinter sich. Er erhält 14 000 Euro. Es sei ihm nicht um das Geld gegangen, sondern um die Entschuldigung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) vor einem Jahr, sagte der Familienvater.

Die beiden Männer hatten schwere Verletzungen erlitten, als sie dagegen protestierten, dass auf dem Baufeld für das Bahnprojekt Stuttgart 21 die ersten großen Bäume gefällt werden sollten. Vor rund einem Jahr entschied das Verwaltungsgericht Stuttgart, dass der Polizeieinsatz rechtswidrig war. (DPA/LSW)