Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern bricht ein

Die meisten Selbstanzeigen gab es mit bislang 1151 in Baden-Württemberg. Foto: Armin Weigel
Die meisten Selbstanzeigen gab es mit bislang 1151 in Baden-Württemberg. Foto: Armin Weigel

Die Zahl der Selbstanzeigen von Steuerhinterziehern ist in diesem Jahr stark zurückgegangen. Das hat eine Umfrage des «Handelsblattes» bei den 16 Länderfinanzministerien ergeben. Danach zeigten sich bislang nur 4373 Steuerhinterzieher selbst beim Finanzamt an. Im vergangenen Jahr gab es noch 15 120 Selbstanzeigen, 2014 waren es sogar rund 40 000. Ein Grund für die Entwicklung dürften die seit Januar 2015 stark verschärften Regeln für Steuersünder sein.

Für sie ist es seither deutlich teurer, mit einer Selbstanzeige straffrei davonzukommen. Die Neuregelung hatte 2014 nach Überzeugung der Finanzbehörden zu einem Vorzieh-Effekt geführt.

 

In einigen Ländern wie Schleswig-Holstein sind die Selbstanzeigen dem Bericht zufolge im laufenden Jahr um fast 80 Prozent gegenüber 2015 zurückgegangen. «Es scheint so, als habe durch das anhaltend hohe Entdeckungsrisiko das meiste Geld aus den Schweizer Tresoren und den Briefkästen Panamas den langen Weg schon in die schleswig-holsteinische Steuerkasse zurückgefunden», sagte Landesfinanzministerin Monika Heinold (Grüne) dem «Handelsblatt».

 

Die meisten Selbstanzeigen gab es der Umfrage zufolge 2016 mit bislang 1151 in Baden-Württemberg, gefolgt von Niedersachsen mit 926 und Nordrhein-Westfalen mit 655. In Bayern zeigten sich demnach 379 Personen selbst an. Allerdings könnten die Zahlen noch steigen, da Bayern, Hessen, Sachsen und Thüringen Selbstanzeigen nur quartalsweise erfassen. (DPA)