Chronologie der Netzwelt im Jahr 2016

2016 ist Netflix zu einem nahezu globalen Streaminganbieter geworden. Foto: Jens Kalaene
2016 ist Netflix zu einem nahezu globalen Streaminganbieter geworden. Foto: Jens Kalaene

2016 war ein bewegtes Jahr im Online-Universum. Die für Verbraucher wichtigsten Stationen im chronologischen Überblick:

06.01. Netflix startet auf einen Schlag in 130 weiteren Ländern und wird damit zum ersten nahezu global verfügbaren Videoanbieter. Nur im Riesenmarkt China kann der Streamingdienst keine Erlaubnis der Behörden aushandeln. Zum Jahresende will auch der Rivale Amazon seine Filme und Serien weltweit zeigen. 15.03. Die bei Google entwickelte Software AlphaGo setzt ein Zeichen für die Stärke künstlicher Intelligenz.

Sie schlägt im Brettspiel Go, das lange als zu komplex für Maschinen galt, einen der weltbesten Spieler. Der Südkoreaner Lee Sedol gewinnt nur eins von vier Spielen.

 

06.07. Die Poké-Mania bricht aus. Das Smartphone-Spiel «Pokémon Go», bei dem man die kleinen Monster aus den Nintendo-Spielen erstmals auch auf dem Handy und in realen Umgebungen fangen kann, wird auf Anhieb zum Hit. Die App wird in zwei Monaten 500 Millionen Mal heruntergeladen, der Ansturm der Nutzer legt die Server lahm.

 

25.08. Facebook will sich rund zwei Jahre nach der 22 Milliarden Dollar schweren Übernahme von WhatsApp Zugriff auf einige Daten des Kurzmitteilungsdienstes wie die Telefonnummer der Nutzer sichern. In Europa legen sich Datenschützer quer, Austausch und Verarbeitung der Daten werden im November gestoppt.

 

25.08. Erstmals können Fahrgäste ein selbstfahrendes Auto buchen: In Singapur lädt das Start-up NuTonomy ausgewählte Einwohner zu Fahrten in einem Geschäftsbezirk ein. Wenige Wochen später lässt auch der Fahrdienst Uber Passagiere in Roboterwagen in der US-Stadt Pittsburgh einsteigen.

 

22.09. Der Web-Pionier Yahoo räumt einen beispiellosen Datendiebstahl ein: Bereits 2014 griffen Hacker auf Informationen von mehr als einer halben Milliarde Nutzer zu. Das Eingeständnis bringt auch den rund zwei Monate zuvor vereinbarten Verkauf des Web-Geschäfts an den Telekom-Konzern Verizon für 4,8 Milliarden Dollar ins Wanken.

 

15.09. Der Europäische Gerichtshof macht den Weg für freies WLAN in Gaststätten frei: Geschäftsleute, die ihren Kunden ein kostenloses WLAN-Netz anbieten, haften nicht für Urheberrechtsverletzungen anderer. Allerdings könne vom WLAN-Betreiber verlangt werden, den Anschluss durch ein Passwort zu sichern, schränkt der EuGH ein.

 

29.09. Blackberry besiegelt das Ende einer Ära: Der Smartphone-Pionier wird keine Geräte mehr selbst entwickeln. Der kanadische Anbieter der Tastatur-Telefone fiel hoffnungslos hinter Hersteller von Android-Smartphones und Apple mit dem iPhone zurück.

 

21.10. Das Web steht wegen einer Online-Attacke zu großen Teilen still: Über Stunden fallen immer wieder populäre Dienste wie Twitter, Netflix oder Paypal aus. Die Angreifer nehmen Knotenpunkte ins Visier, die Webadressen aufschlüsseln. Erstmals setzten sie dabei auch die gekaperte Rechenleistung vernetzter Hausgeräte ein.

 

01.11. Die Zeit von Sperrtafeln statt Musikvideos bei YouTube in Deutschland ist vorbei. Die Google-Videoplattform YouTube und die Verwertungsgesellschaft GEMA einigen sich nach jahrelangem Streit, wegen dem die meisten populären Musikvideos nicht zu sehen waren.

 

27.11. Rund 900 000 Kundenhaushalte der Deutschen Telekom sind vom Internet abgeschnitten. Ursache ist eine Hacker-Attacke auf «Speedport»-Router, die Angreifer schaffen es jedoch nicht, die Kontrolle über die Geräte zu übernehmen. Der Fall löst Forderungen aus der Politik nach besseren Sicherheitsvorkehrungen aus. (DPA)