Hauk: Nicht zu viel Waldfläche als Schutzgebiet ausweisen

Laubbäume bei Kirchzarten (Baden-Württemberg) im Wald zwischen Fichten. Foto: Patrick Seeger/Archiv
Laubbäume bei Kirchzarten (Baden-Württemberg) im Wald zwischen Fichten. Foto: Patrick Seeger/Archiv

Forstminister Peter Hauk (CDU) sieht die weitere Herausnahme von Waldflächen aus der Bewirtschaftung mit Skepsis. Holz aus nachhaltiger und naturnaher Waldwirtschaft sei ein klimafreundlicher Bau- und Werkstoff, sagte Hauk am Freitag in Stuttgart. Die Naturschutzstrategie des Landes setze in erster Linie auf Artenschutz, und der Erhalt der biologischen Vielfalt sei zweifelsfrei eine wichtige Aufgabe. Die Herausforderung sehe er darin, die berechtigten Interessen des Artenschutzes mit den Klimaschutzzielen in Einklang zu bringen.

Nach den bislang geltenden Plänen soll bis 2020 im Staatswald auf insgesamt zehn Prozent der Waldfläche auf die forstliche Nutzung verzichtet werden. Das entspreche einer jährlichen Holzmenge von etwa 220 000 Festmetern, teilte Hauk mit. Mit einer Verarbeitung zu langlebigen Holzprodukten könnten längerfristig jährlich bis zu 200 000 Tonnen klimaschädliches CO2 eingespart werden. Vor diesen Zahlen könne niemand die Augen verschließen. Bislang seien bereits über fünf Prozent der Staatswaldfläche aus der Bewirtschaftung herausgenommen und sich selbst überlassen.

 

Mit seinen Äußerungen widerspreche der Minister dem Koalitionsvertrag, kritisierte der NABU-Landesvorsitzende Johannes Enssle. Dort sei festgeschrieben, dass im öffentlichen Wald und insbesondere im Staatswald zehn Prozent der Waldfläche aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen werden sollen. «Damit sich dort die Urwälder von morgen entwickeln können und viele bedrohte Arten einen Rückzugsraum finden, wo sie sich erholen können und von dem sie sich wieder ausbreiten können.» (DPA/LSW)