RB Leipzig nach 3:2 gegen Leverkusen Tabellenführer

Emil Forsberg (r) trifft für RB Leipzig zum 2:2-Ausgleich. Foto: Marius Becker
Emil Forsberg (r) trifft für RB Leipzig zum 2:2-Ausgleich. Foto: Marius Becker

Aufsteiger RB Leipzig ist erstmals Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl erkämpfte am Freitagabend zum Auftakt des 11. Spieltags einen 3:2 (1:2)-Sieg bei Bayer 04 Leverkusen und setzte sich mit 27 Punkten an die Spitze. Der FC Bayern München (24) kann am Samstagabend mit einem Sieg bei Borussia Dortmund aber wieder an den Sachsen vorbeiziehen. Mit elf Partien ohne Niederlage seit Saisonbeginn stellte Leipzig einen Rekord für Bundesliga-Aufsteiger auf.

 

Vor 27 752 Zuschauern sorgte Willi Orban in der 81. Minute für den verdienten Siegtreffer der Sachsen. Der Schwede Emil Forsberg hatte zuvor den Ausgleich für RB erzielt (67.), der Leverkusener Julian Baumgartlinger mit seinem Eigentor für das 1:1 (4.) gesorgt. Kevin Kampl (1.) und Julian Brandt (45.+2) trafen für die Werkself. In der 54. Minute hielt Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi einen Foulstrafstoß von Hakan Calhanoglu.

 

«Dass wir Tabellenführer werden können, ist nicht interessant für uns», hatte Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl noch vor dem Spiel betont. Vielmehr ging es dem Coach darum, auch im elften Spiel in Serie nicht zu verlieren, was auch gelang.

 

In einem intensiven Spiel ging es aber denkbar schlecht los für RB. Mit dem ersten Angriff gingen die Gastgeber in Führung. Brandt hatte sich stark auf dem linken Flügel durchgesetzt und mit einem Querpass auf Kampl entscheidenden Anteil am Tor. Die Gäste erholten sich vom Schock aber schnell, hatten aber auch Glück, dass der Ball nach einer Ecke des Schweden Forsberg von der Hüfte Baumgartlingers ins Tor prallte.

 

Danach wurde das Spiel immer zerfahrener. Bayer war um die Spielkontrolle bemüht, machte sich mit vielen unnötigen Ballverlusten das Leben aber selbst schwer. Leipzig präsentierte sich indes meist gefährlich, wenn es über den schnellen Stürmer Timo Werner ging.

Große Chancen sprangen nach dem furiosen Beginn in der ersten Halbzeit kaum heraus. Umso überraschender die Leverkusener Führung in der Nachspielzeit, als sich Brandt nach einem Pass von Calhanoglu abgeklärt im Abschluss zeigte. In dieser Szene präsentierte sich der Aufsteiger unsortiert, womöglich auch wegen des verletzungsbedingten Ausscheidens von Verteidiger Marvin Compper (30.).

 

Mit der Führung im Rücken agierte Bayer abwartend und überließ den Gästen mehr die Spielführung. Das schaffte Räume, was beinahe zum Erfolg führte. Brandt kam in einem Zweikampf mit Stefan Ilsanker zu Fall und erhielt dafür einen fragwürdigen Elfmeter. Doch Calhanoglu setzte die Schwäche vom Punkt fort und scheiterte an RB-Keeper Peter Gulacsi. Damit vergab Bayer 10 der letzten 18 Elfmeter.

 

Ein Fehlschuss, der sich rächen sollte. Nach einem Sololauf überraschte Forsberg mit einem Distanzschuss Leno, der eine ganz schlechte Figur abgab (67.). Bereits im Gegenzug hätte Baumgartlinger für die erneute Bayer-Führung sorgen können, doch Gulacsi war auf dem Posten. Stattdessen kam es für die Gastgeber noch schlimmer: Nach einer Flanke von Forsberg köpfte Orban das Siegtor.

 

Einen unschönen Zwischenfall hatte es vor dem Spiel gegeben. Vermummten Chaoten bewarfen den RB-Mannschaftsbus mit Farbbeuteln am Bahnhof. Das bestätigte Meinolf Sprink, der Leverkusener Direktor für Fans und Soziales, dem «Express». (DPA)