Goldbesitz von Privatleuten in Deutschland auf Rekordhoch

Fast 80 Prozent der Goldbesitzer wollen ihre Bestände in den nächsten Jahren noch aufstocken. Foto: Sven Hoppe
Fast 80 Prozent der Goldbesitzer wollen ihre Bestände in den nächsten Jahren noch aufstocken. Foto: Sven Hoppe

Angesichts niedriger Sparzinsen wächst das Vertrauen in Gold als Wertanlage. Privatleute in Deutschland besitzen mittlerweile die Rekordmenge von 8672 Tonnen des Edelmetalls. Gut die Hälfte davon (4705 Tonnen) in Form von Barren und Münzen, knapp 4000 Tonnen sind Schmuck. Diese Zahlen haben Forscher der Steinbeis-Hochschule für die Reisebank zusammengetragen. «Nach einer Konsolidierungsphase in 2014 hat der Goldmarkt für private Anleger in Deutschland wieder deutlich an Attraktivität gewonnen», bilanzieren die Studienautoren.

Seitdem wuchs der Goldschatz der deutschen Privathaushalte bis 2016 um 477 Tonnen. Wert zum Zeitpunkt der Studie: 375 Milliarden Euro.

 

Drei Viertel (2014: 67 Prozent) der erwachsenen Bundesbürger besitzen demnach Gold in Form von Schmuck, Barren, Münzen oder goldbezogenen Wertpapieren. Im Schnitt nennt jeder Deutsche über 18 Jahre 69 Gramm des Edelmetalls in Form von Barren oder Münzen sein Eigen. Die regionalen Unterschiede sind dabei groß: In Süddeutschland sind es pro Anleger im Schnitt 85 Gramm, in Ostdeutschland gerade einmal 45 Gramm physisches Gold.

 

Rechnet man die Goldreserven der Bundesbank hinzu (Stand Ende 2015: 3381 Tonnen), sind 6,4 Prozent des weltweiten Goldbestandes in deutschem Besitz. Würde man die gesamten 12 053 Tonnen auf einem Haufen sammeln, ergäbe sich ein Würfel mit einer Kantenlänge von 8,50 Meter.

 

Für die Studie wurden 2000 volljährige Bundesbürger repräsentativ befragt. Als Motive für eine Investition in Gold nannten sie wie in früheren Erhebungen zu dem Thema vor allem langfristigen Werterhalt und Schutz vor Inflation.

 

Rund 78 Prozent der Goldbesitzer wollen ihre Bestände in den nächsten Jahren noch aufstocken, gut jeder Vierte (26 Prozent) plant dies schon für die nahe Zukunft. (DPA)