Bosch dringt in Markt für Medizintechnik vor

Fahnen mit dem Bosch Logo wehen vor dem Bosch Campus. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv
Fahnen mit dem Bosch Logo wehen vor dem Bosch Campus. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv

Der Konzern Bosch dringt in den Markt für Medizintechnik vor. Die 2015 gegründete Tochtergesellschaft Bosch Healthcare Solutions peile im Jahr 2020 Umsätze im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich an, sagte Geschäftsführer Marc Meier am Donnerstag in Waiblingen. Bislang generiert die Tochter keine nennenswerten Umsätze. Nachdem Bosch früher im Bereich Telemedizin aktiv war, versucht sich der Konzern nun auf einem neuen Feld.

 

Weltweit belief sich der gesamte Markt für Medizintechnik im Jahr 2015 den Angaben zufolge auf rund 350 Milliarden Euro - bei einem jährlichen Wachstum von drei Prozent. Dabei sind allerdings auch Großgeräte wie Computertomografen einbezogen. Die junge Bosch-Tochter beschäftigt derzeit etwa 80 Mitarbeiter - 2017 sollen etwa 10 bis 20 Menschen hinzukommen. Zum Vergleich: Weltweit arbeiteten für den Konzern zuletzt rund 375 000 Mitarbeiter, die einen Umsatz von 70,6 Milliarden Euro erwirtschafteten.

 

Zu den Produkten gehört neben ursprünglich aus der Automobiltechnik stammender Hochleistungskeramik, die für OP-Instrumente eingesetzt wird, ein Atemanalysegerät für Asthmapatienten. Hier konkurriert Bosch mit der britischen Firma Bedfont und dem schwedischen Anbieter Circassia. Die Fertigung werde in den kommenden Wochen anlaufen. Außerdem wurde eine Notfall-App entwickelt, mit der sich Menschen von Freunden oder Familie überwachen lassen und wie beim E-Call im Auto schnell Hilfe rufen können. (DPA)