Ganzjahresreifen überzeugen nicht

Sicher unterwegs ist man bei Eis und Schnee mit Winterreifen. Ein aktueller Test zeigt, Ganzjahresreifen überzeugen nur bedingt. Foto: Franziska Gabbert
Sicher unterwegs ist man bei Eis und Schnee mit Winterreifen. Ein aktueller Test zeigt, Ganzjahresreifen überzeugen nur bedingt. Foto: Franziska Gabbert

«Von O bis O», den alten Merksatz für den Einsatz von Winterreifen, würden viele Autobesitzer gerne ignorieren können. Im Oktober sollten die Winterreifen drauf, um Ostern die Sommerreifen. Nach einer Umfrage unter ADAC-Mitgliedern von TNS Infratest würden 36 Prozent Ganzjahres-reifen kaufen, die sowohl bei Hitze und Sonnenschein als auch bei Regen, Nässe, Frost und Schnee den Wagen in der Spur halten. 18,5 Prozent fahren demnach bereits solche Reifen. Doch in einem Test des Autoclubs gibt es für die Ganzjahresreifen keine guten Noten.

 

Der ADAC hat sieben Ganzjahresreifen verschiedener Hersteller für Wagen der unteren Mittelklasse getestet. Nur zwei davon erhielten die Note «befriedigend»: der Michelin CrossClimate XL und der Vredestein Quatrac 5. Beide wurden mit 3,4 bewertet. Während der Michelin bei Schnee Schwächen zeigte, ließ der Vredestein bei Trockenheit und Nässe zu Wünschen übrig.

 

Die Reifen mussten sich im Test in allen Wetterbedingungen beweisen. «Ein Härtetest, den kein Ganzjahresreifen ohne Probleme besteht», heißt es vom ADAC. Deshalb empfehlen die Experten weiterhin den Wechsel zwischen Sommer- und Winterreifen. «Nur wenn ich mir es leisten kann, das Auto in extremen Wetterbedingungen stehenzulassen, ist ein Ganzjahresreifen in Ordnung», sagt ADAC-Sprecherin Katja Legner. Und dabei geht es nicht nur um Schnee und Eis im Winter. «Ganzjahresreifen bestehen auch im Sommer nicht», sagt Legner. «Durch die Wärme verändert sich die Gummimischung. Ein Ganzjahresreifen wird niemals beide Extreme bedienen können.»

 

Allerdings wird das Angebot der Ganzjahresreifen insgesamt besser. In einem entsprechenden Test 2014 gab es für vier getestete Reifen nur die Bewertungen «ausreichend» und «mangelhaft». (DPA/TMN)