Knorr-Bremse überbietet ZF im Rennen um schwedische Haldex

Blick auf den Schriftzug «Knorr-Bremse» auf dem Hauptgebäude in München. Foto: Nicolas Armer/ Archiv
Blick auf den Schriftzug «Knorr-Bremse» auf dem Hauptgebäude in München. Foto: Nicolas Armer/ Archiv

Im Rennen um den schwedischen Nutzfahrzeug-Zulieferer Haldex hat nun auch der Bremsen-Hersteller Knorr-Bremse eine Offerte auf den Tisch gelegt. Je Aktie biete Knorr-Bremse 110 Schwedische Kronen, teilte das Unternehmen am Montag in München mit. Das sind 10 Kronen mehr als der baden-württembergische Autozulieferer ZF aus Friedrichshafen. Knorr-Bremse bewertet die Schweden damit mit rund 4,86 Milliarden Kronen, das entspricht etwa einer halben Milliarde Euro.

Durch einen Zusammenschluss mit Haldex solle einer der führenden Systemanbieter mit klarem Fokus auf das Nutzfahrzeuggeschäft entstehen, erklärten die Münchner.

 

Das Barangebot von Knorr-Bremse entspreche einer Prämie von fast 48 Prozent auf den gewichteten durchschnittlichen Aktienkurs von Haldex gemessen am Durchschnittskurs der letzten drei Monate vor dem 13. Juli 2016.

 

Um Haldex war in den vergangenen Wochen ein regelrechter Bieterwettstreit entbrannt. Zunächst hatte das operativ im fränkischen Bessenbach tätige Unternehmen SAF-Holland mit Firmensitz in Luxemburg seinen Hut in den Ring geworfen, seine Offerte aber am 25. August offiziell wieder zurückgezogen, nachdem Haldex ZF den Vorzug gab. Am Montag kündigte Haldex nun auf seiner Website an, die noch bestehenden Offerten zu bewerten und sich in den kommenden Tagen dazu zu äußern. Ein ZF-Sprecher wollte sich nicht zur Frage äußern, ob das Angebot aus Friedrichshafen nachgebessert wird.

 

Knorr-Bremse verspricht sich von einer Haldex-Übernahme «attraktive Wachstumschancen». Der schwedische Anbieter von Bremssystemen und Modulen für Luftfederungen für Nutzfahrzeuge genieße weltweites Ansehen und ergänze damit ideal das Knorr-Bremse-Portfolio. Der Münchner Zulieferer kam zuletzt auf einen Umsatz von fast 6 Milliarden Euro und hat weltweit rund 25 000 Beschäftigte. (DPA)