IHK-Verbandschef: enttäuscht von bisherigem Iran-Geschäft

Peter Kulitz. Foto: Marijan Murat/Archiv
Peter Kulitz. Foto: Marijan Murat/Archiv

Stuttgart (dpa/lsw) – Baden-Württembergs Firmen haben nach Einschätzung des Präsidenten der Industrie- und Handels-kammern von der Aufhebung der EU-Iransanktionen Anfang dieses Jahres bisher kaum profitiert. Die Südwest-Exporte gingen zwar etwas rauf, «aber man hat sich doch mehr versprochen – da ist man schon etwas ernüchtert», sagte der Präsident von Baden-Württembergs Industrie- und Handels-kammertag (BWIHK), Peter Kulitz, der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.

Nach Einschätzung von Dietrich Birk, Geschäftsführer des Maschinenbauverbands VDMA, sind vor allem fehlende Finanzierungsmöglichkeiten ein Problem. «Beim Irangeschäft kommt es auf die Banken an», sagt er.

 

Nach dem Inkrafttreten des im Sommer 2015 geschlossenen Atomabkommens öffnete sich ein jahrelang abgeschotteter Markt mit 80 Millionen Menschen. Von Januar bis Mai 2016 stieg der deutsch-iranische Außenhandel dem Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) zufolge gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,5 Prozent auf mehr als eine Milliarde Euro. Deutschland lieferte dabei Waren im Wert von 890 Millionen Euro (plus 11 Prozent). 2015 betrugen die deutschen Exporte in den Iran 2,1 Milliarden Euro - lediglich 213 Millionen Euro stammten aus Baden-Württemberg. In fünf bis sieben Jahren könnten die Exporte sogar auf zehn Milliarden Euro steigen, so die Erwartung des DIHK. (DPA/LSW)