Timing-Strategie: Kaufen oder verkaufen?

Bildrechte: Flickr Numbers And Finance Ken Teegardin CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten
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Steigen oder fallen die Kurse? Wann ist der richtige Zeitpunkt, um zu investieren bzw. zu verkaufen? Vielen Anlegern fällt gerade diese Entscheidung schwer – zu groß ist die Furcht vor Verlusten. Mit der richtigen Timing-Strategie lassen sich Risiken jedoch durchaus minimieren. Darunter versteht man eine Anlagestrategie, bei der ein günstiger Zeitpunkt für den Einstieg in ein Aktien-Investment und entsprechend für den Ausstieg ermittelt wird, um möglichst hohe Gewinne zu erzielen bzw. Verluste zu minimieren. 

Einen anderen Ansatz verfolgt die sogenannte Haltestrategie, bei der der Anleger die Wertpapiere über einen langen Zeitraum hält. Die meisten Anleger verpassen den richtigen Investment-Zeitpunkt. Sie warten zu lange und verkaufen, wenn die Kurse wieder steigen oder investieren, wenn sie fallen. Wer schrittweise investiert, kann das Risiko des sogenannten Market Timings reduzieren. Anstatt mit einem Mal eine große Summe zu investieren, wird die Investition in mehrere Schritte aufgeteilt: Der Anleger profitiert vom ‚Cost-Average-Effect' – zu Deutsch Durchschnittskosteneffekt.

 

 

Der Durchschnittskosteneffekt senkt Market-Timing-Risiken

 

Nicht jeder hat Zeit und/oder Lust, sich täglich mit den Aktienkursen zu beschäftigen, um den richtigen Zeitpunkt für eine Investition zu erwischen. Es gibt für solche Anleger dennoch eine Möglichkeit, von steigenden Kursen zu profitieren: Der Anleger kauft die Aktie zum Preis des Durchschnittskurses. Indem die Investition über mehrere Zeitpunkte, das heißt auf verschiedene Kursstände aufgeteilt wird, entsteht ein durchschnittlicher Aktienpreis. Dabei profitiert der Marktteilnehmer zwar weniger von fallenden Kursen. Doch das Risiko, zu einem ungünstigen Zeitpunkt einzusteigen und zu viel zu bezahlen, wird auf diese Weise minimiert.

 

Kosten im Blick behalten

 

Bei der Entscheidung für eine schrittweise Investition sollte der Anleger die Kauf- und Verkaufsgebühren der Bank prüfen. Oft entstehen bei kleinen, mehrmaligen Investitionen sehr hohe Transaktionskosten, die den Gewinn deutlich verringern oder gar eliminieren. Für Anleger, die regelmäßig investieren, sich aber nicht ständig mit den Märkten beschäftigen möchten, eignen sich ETF-basierte Sparpläne. ETF steht für ‚exchange-traded fund', was übersetzt börsengehandelter Fonds bedeutet. Je nach Risikoneigung wird dem Anleger ein entsprechendes Portfolio zusammengestellt, in das regelmäßig und automatisch kleine Beträge investiert werden, um beispielsweise die Altersvorsorge aufzustocken. Ein ETF-Sparplan kann aber auch sinnvoll sein, wenn der Anleger sich für ein persönliches Sparziel wie beispielsweise einen Immobilienkauf entscheidet. Werden die Kosten für die Eigenheimfinanzierung vorher mithilfe eines Hypothekenrechners ermittelt, lässt sich gezielter investieren – sowohl hinsichtlich der Summe als auch des Anlagezeitraums.

 

Szenario 7