Land lehnt Übernahme weiterer Kosten für Stuttgart 21 ab

Ein Radlader fährt über die Baustelle Stuttgart 21. Foto: Philip Schwarz/Archiv
Ein Radlader fährt über die Baustelle Stuttgart 21. Foto: Philip Schwarz/Archiv

Baden-Württemberg lehnt die Übernahme möglicher Mehrkosten beim umstrittenen Milliarden-Bahnprojekt Stuttgart 21 ab. «Bauherrin ist die Deutsche Bahn», sagte ein Sprecher des Verkehrsministeriums in Stuttgart am Samstag der Deutschen Presse-Agentur. «Das Land ist Geldgeber und Projektpartner und hat vertraglich zugesichert, sich mit bis zu 930 Mio Euro am Projekt S 21 zu beteiligen. Eine Übernahme von Mehrkosten lehnt das Land ab.» Das sei auch im grün-schwarzen Koalitionsvertrag festgehalten.

Zuvor war bekanntgeworden, dass das Projekt möglicherweise erst zwei Jahre später fertig wird. Die Inbetriebnahme ist für Ende 2021 geplant. «Ich habe den Termin 2021 für die Inbetriebnahme von Stuttgart 21 stets für sehr ambitioniert und für nicht sehr realistisch gehalten», erklärte Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auf dpa-Anfrage.

 

Zudem ist der finanzielle Puffer fast aufgebraucht, wie aus einem internen Bericht der Bahn hervorgeht, den die Deutsche Presse-Agentur einsehen konnte. Über das Papier aus dem Vorstand soll am Mittwoch im Bahn-Aufsichtsrat beraten werden.

 

Kern des Projekts ist der Umbau des Kopfbahnhofs in eine unterirdische Durchgangsstation. Bis zu 6,5 Milliarden Euro soll der Tiefbahnhof inklusive diverser Tunnel für die Wege dorthin kosten, eine anschließende Neubaustrecke Richtung Ulm weitere 3,3 Milliarden. (DPA)