Reiserücktrittsversicherung: Was Urlauber wissen müssen

Laut Experten lohnt sich bei einer Reiserücktrittsversicherung ein Vollschutztarif. Foto: Jens Büttner
Laut Experten lohnt sich bei einer Reiserücktrittsversicherung ein Vollschutztarif. Foto: Jens Büttner

Krankheit, Unfall, Jobverlust: Es gibt viele Gründe, warum ein Urlauber seine Reise nicht antreten kann. Um nicht auf den Stornokosten sitzenzubleiben, lohnt sich der Abschluss einer Reiserücktritts-versicherung. Doch wie gut sind die Tarife? Und worauf sollte man bei Abschluss einer Police achten? Die Zeitschrift «Finanztest» (Ausgabe 6/2016) hat 128 Angebote untersucht. Oft lohnt ein Jahresvertrag:

Wer mehr als einmal im Jahr und gerne mal spontan verreist, der sollte sich gegen einen Einzelvertrag und für eine Jahrespolice entscheiden. Verträge gibt es für Familien und Einzelpersonen.

 

Die Versicherung getrennt abschließen: Auf Reiseportalen oder im Reisebüro lassen sich gleich auch Reiserücktrittsversicherungen abschließen. Doch die «Finanztest» rät: lieber unabhängig Preise vergleichen und den Vertrag einzeln abschließen. So verhindern Reisende, Pakete mit unnützen Zusatzbausteinen zu kaufen.

 

Besser ohne Selbstbeteiligung: Andernfalls müssen Urlauber einen Teil der Stornokosten selbst tragen - und das kann bei teureren Reisen ins Geld gehen. Bei manchen Policen liegt der Eigenanteil der «Finanztest» zufolge bei 20 Prozent des Reisepreises. Deshalb sind ein paar Euro mehr für einen Tarif ohne Selbstbeteiligung sinnvoll.

 

Vollschutztarife lohnen sich: Die «Finanztest» empfiehlt Tarife, die auch den Reiseabbruch versichern. Das kann nötig werden etwa bei einem Unfall oder wenn zu Hause die Wohnung abbrennt. Die Kosten für ungenutzte Reiseleistungen werden dann erstattet.

 

Senioren zahlen oft mehr: Einige Versicherer bieten für Personen ab 65 Jahren nur deutlich teurere Tarife an. Und manche Anbieter schließen gar keine Verträge ab, wenn der Kunde ein bestimmtes Alter überschritten hat.

 

Streitpunkt Krankheit:Reiserücktrittsversicherungen springen ein bei «unerwarteter schwerer Krankheit». Doch wann liegt eine solche vor? Das ist der «Finanztest» zufolge der größte Streitpunkt zwischen Versicherern und Versicherten. Die Klausel sei schwammig. Daher vergab die Zeitschrift auch kein einziges Mal die Note «sehr gut».

 

Testsieger in allen vier Kategorien (Einzelperson oder Familie, Einzelreise oder Jahresvertrag) waren die TravelSecure-Tarife der Würzburger. Ebenfalls mit «gut» bewertet wurden Angebote von Signal Iduna, ERV, AGA/AWP P&C, Europ Assistance, BD24 Berlin Direkt, HanseMerkur, Barmenia - allerdings in der Regel nicht in allen Kategorien. Tarife mit Selbstbeteiligung wurden nicht geprüft. (DPA)