Von der Leyen vergrößert Bundeswehr

Ministerin Ursula von der Leyen hat Pläne für eine Truppenverstärkung vorgestellt. Foto: Sven Hoppe
Ministerin Ursula von der Leyen hat Pläne für eine Truppenverstärkung vorgestellt. Foto: Sven Hoppe

Die Bundeswehr ist 25 Jahre kontinuierlich geschrumpft, jetzt wird sie wieder um tausende Soldaten vergrößert. Verteidigungsministerin Von der Leyen stellt heute Pläne für eine Truppenverstärkung vor, mit der sie auf neue Bedrohungen und wachsende Aufgaben für die Truppe reagiert.  Der Bundeswehrverband begrüßte die Personalreform als richtige und mutige Entscheidung.

«Diese Trendwende heißt nicht nur so, sie stellt tatsächlich eine 180-Grad-Wende in der Personalpolitik dar», sagte der Chef der Soldatengewerkschaft, André Wüstner, der Deutschen Presse-Agentur.

 

Er kritisierte gleichzeitig die Bundeswehrreform, die von der Leyens Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und Thomas de Maizière (CDU) auf den Weg gebracht haben. Diese sah massive Personal- und Rüstungskürzungen vor. «Bedauerlich ist nur, dass jetzt viel Geld in die Hand genommen werden muss, um all jene Fachkräfte wieder für die Bundeswehr zu werben, die in den vergangenen Jahren aus Spargründen aus der Bundeswehr gedrückt worden sind», sagte der Bundeswehrverbandschef.

 

Seit der Wiedervereinigung ist die Bundeswehr von damals fast 600 000 Soldaten auf heute 177 000 geschrumpft. Von der Leyen will nun flexibel auf neue Anforderungen reagieren können. Neben 16 Auslandseinsätzen wird die Truppe derzeit beispielsweise auch zur Flüchtlingshilfe und verstärkt zur Abschreckung gegen Russland im östlichen Nato-Gebiet eingesetzt.

 

Die starre Obergrenze für die Truppenstärke von 185 000 Soldaten soll fallen. Von der Leyen hat im Kabinett bereits eine deutliche Aufstockung des Wehretats durchgesetzt. Bis 2020 soll er von derzeit 34,3 auf 39,2 Milliarden Euro wachsen. Das letzte Wort hat allerdings der Bundestag.

 

Die Ministerin will ihr Personalkonzept zunächst den Verteidigungsexperten der Koalitionsfraktionen und dann gegen Mittag der Öffentlichkeit vorstellen. (DPA)