Klopp mit Liverpool im Europa-League-Endspiel

Jürgen Klopp ballt nach dem furiosen Spiel die Faust und die ganze Anfield Road tobt mit ihm. Foto: Peter Powell
Jürgen Klopp ballt nach dem furiosen Spiel die Faust und die ganze Anfield Road tobt mit ihm. Foto: Peter Powell

Jürgen Klopp greift mit dem FC Liverpool nach dem Triumph in der Europa League. Der deutsche Trainer und sein Team bejubelten dank des 3:0 (1:0) über den FC Villarreal den Einzug in das Endspiel am 18. Mai in Basel gegen Titelverteidiger FC Sevilla.

Liverpool drehte im Halbfinale die 0:1-Hinspiel-Niederlage durch ein Eigentor von Bruno Soriano (7.) und die Treffer von Daniel Sturridge (63.) und Adam Lallana (81.) noch um.

Sevilla siegte nach dem 2:2 in der Ukraine im Rückspiel daheim 3:1 (1:1) gegen Schachtjor Donezk und kann zum dritten Mal nacheinander den kleinen Europapokal holen. Liverpool gewann den Wettbewerb letztmals 2001, als er noch UEFA-Pokal hieß.

 

«Wunderbarer Abend, brillantes Spiel meiner Mannschaft. Was für eine Leistung», sagte Klopp dem Sender BT Sport. Nach einer emotionalen ersten halben Stunde habe seine Mannschaft ein wenig die Geduld verloren, urteil der Coach. «Der Plan für die zweite Halbzeit war, den emotionalen Fußball weiter zu spielen, aber das Gehirn ein bisschen mehr zu benutzen», erklärte er. Dieser Plan ging auf. «Dank der Fans, der Mannschaft, der gesamten Stadt Liverpool haben wir es geschafft», sagte Nationalspieler Emre Can dem Sender Sport1.

 

Klopp hat nach dem verlorenen Ligapokal-Finale in England die zweite Chance auf seinen ersten Titel mit dem FC Liverpool. Seine Mannschaft legte an der Anfield Road vom Anpfiff weg ein hohes Tempo vor, die erste Chance besaßen allerdings die Gäste. Mario Gaspar scheiterte in der fünften Minute aus aussichtsreicher Position an Torhüter Simon Mignolet. Nur zwei Minuten später hatte Liverpool die Hinspiel-Niederlage aber egalisiert. Bruno Soriano drückte eine Eingabe des Ex-Hoffenheimers Roberto Firmino unter Bedrängnis von Sturridge ins eigene Netz. Den Angriff eingeleitet hatte der genesene Can. Lallana traf nach Zuspiel von Kapitän James Milner den Ball nicht richtig und verpasste so das 2:0 (17.).

 

Der Tabellen-Vierte aus Spanien deutete nur ab und an seine Gefährlichkeit an, mit Dauer-Pressing erzwangen die Reds immer wieder Ballverluste von Villarreal. Sturridge scheiterte zunächst noch an Schlussmann Alphonse Aréola (62.), wenige Sekunden später hatte der Angreifer mehr Glück. Allein vor Aréola schoss er den französischen Keeper zwar an, der Ball trudelte aber vom Innenpfosten die Linie entlang zum 2:0 ins Netz.

 

Ab der 71. Minute waren Klopps Schützlinge auch noch in Überzahl, nachdem Victor Ruiz eine harte Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels sah. Lallana machte nach Vorarbeit von Firmino alles klar, danach herrschte wie beim 4:3 gegen Borussia Dortmund Feierstimmung.

 

Der FC Sevilla ging durch Kevin Gameiro schon in der neunten Minute in Führung, der französische Torjäger nutzte einen Ballverlust der Schachtjor-Abwehr aus. Das Team aus Donezk tat dann mehr nach vorn, Eduardo nutzte die erste gute Chance zum 1:1 (44.). Doch erneut Gameiro (47.) und Mariano (59.) mit einem sehenswerten Distanzschuss machten die kurzzeitigen Hoffnungen der Gäste zunichte. Eduardo verpasste per Kopf danach zumindest den Anschlusstreffer. (DPA)