Kosten schmälern die Rendite: Anlegen in Zeiten niedriger Zinsen

Momentan werden Zinserträge durch hohe Nebenkosten deutlich geschmälert. Foto: Jens Büttner
Momentan werden Zinserträge durch hohe Nebenkosten deutlich geschmälert. Foto: Jens Büttner

Null Prozent: Das Leitzins-Niveau in Europa bedeutet für Sparer ein immer größer werdendes Problem. Verzinste Geldanlagen werfen inzwischen kaum noch Rendite ab. Für Verbraucher ist es deshalb wichtig, auf niedrige Anlagekosten zu achten. Denn bei vielen Produkten zehren die hohen Nebenkosten die Erträge auf, erläutert die Verbraucherzentrale Berlin. Eine Geldanlage mit niedrigen Kosten kann nach 40 Jahren durchaus 30 Prozent mehr fürs Alter erbringen, erklären die Verbraucher-schützer.

 

Die Grenze zwischen teuer und kostengünstig verläuft dabei oft nicht zwischen den verschiedenen Produktklassen wie Aktien, Fonds und Versicherungen, sondern innerhalb dieser Produktklassen. Deshalb lohnt sich ein Vergleich. Drei Möglichkeiten:

 

Riester-Sparen: Die Riester-Förderung zu nutzen, ist nach Ansicht der Verbraucherzentrale für die meisten Sparer sinnvoll. Wer keine Kinder hat, kann mit Riester-Anlagen durchaus ein um 15 Prozent höheres Nettoergebnis erzielen, als wenn er in die gleichen Anlagen ohne Riester-Förderung angespart hätte. Konkret hängt das Plus vor allem davon ab, um wie viel der Steuersatz im Alter niedriger sein wird als jetzt. Wenn man Kinder hat, liegt das Plus durch die Förderung meist noch viel höher. Für sicherheitsorientierte Kunden eignen sich gute Riester-Banksparpläne, für jüngere Kunden sind gute Riester-Fondssparpläne eine Anlagemöglichkeit.

 

Aktien: Auch wenn viele Sparer nach wie vor skeptisch sind, lässt sich mit Aktien auf lange Sicht meist eine gute Rendite erzielen. Bei einem Anlagehorizont von 20 bis 30 Jahren lag die jährliche Rendite in der Vergangenheit zwischen rund sechs und neun Prozent, hat das Deutsche Aktieninstitut (DAI) ermittelt. Mit einer solchen Rendite verdoppelt sich das eingesetzte Vermögen etwa in 10 bis 15 Jahren. Viele Unternehmen zahlen Aktionären zudem eine regelmäßige Dividende. Kleinanleger können zu kostengünstigen Fonds greifen.

 

Zinsanlagen: Das Tagesgeldkonto ist zwar beliebt, wirft aber kaum Rendite ab. Nach Angaben der FMH-Finanzberatung bekommen Sparer derzeit durchschnittlich 0,31 Prozent Zinsen (Stand 15. April 2016). Etwas mehr Zinsen gibt es bei Festgeldangeboten. Laut FMH liegt der durchschnittliche Zins bei einer Laufzeit von zwölf Monaten bei 0,36 Prozent (Stand: 15. April 2016). Die Aussicht auf gute Zinsen steigt mit der Länge des Anlagehorizonts: Wer sein Geld für zwei Jahre fest anlegt, kann bis zu 1,90 Prozent Zinsen bekommen. Bei Festgeldanlagen mit vier Jahren Laufzeit liegen die besten Angebote bei 2,10 Prozent. (DPA/TMN)