Atommeiler-Kontrollen: EnBW muss sich bis Montag erklären

Die Luftaufnahme zeigt das Kernkraftwerk Philippsburg. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv
Die Luftaufnahme zeigt das Kernkraftwerk Philippsburg. Foto: Fredrik von Erichsen/Archiv

Kraftwerksbetreiber EnBW muss bis kommenden Montag einen schriftlichen Bericht zum Fall der vorgetäuschten Sicherheitskontrollen im Atomkraftwerk Philippsburg 2 vorlegen. Dies erklärte ein Sprecher von Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Donnerstag in Stuttgart. Erst dann dürfe der geplante Erlass rausgeschickt werden, mit dem der Betrieb des Kraftwerks bis auf Weiteres untersagt wird. «Wir glauben nicht, dass die Ereignisse bis dahin aufgeklärt sind.»

Der Atommeiler ist derzeit wegen einer turnusmäßigen Revision ohnehin nicht am Netz.

 

EnBW hatte bei Untersuchungen festgestellt, dass ein Mitarbeiter eine regelmäßig wiederkehrende Prüfung an einem Störfallmonitor zwar in einem Prüfprotokoll dokumentiert, tatsächlich aber gar nicht durchgeführt hatte. Eine solche Prüfung hinterlässt «Spuren im System», wie ein Ministeriumssprecher weiter erläuterte. Bei dem Fall an der Strahlenschutzmesstechnik, um den es geht, hätte man in sogenannten Signalaufzeichnungen die Prüfung ablesen können, wenn sie gemacht worden wäre. «Weil dem nicht so ist, müssen wir davon ausgehen, dass die Prüfungen nicht gemacht wurden.»

 

Der Mann, der die Prüfung hätte machen sollen, war den Angaben zufolge über einen externen Dienstleiter im Block 2 des Kernkraftwerks Philippsburg beschäftigt. (DPA/LSW)